Der 67-Jährige hielt sich wegen seines Urlaubs auf Sardinien auf. Die Umstände der Erkrankung Tschubais’ führten in sozialen Netzwerken zu Spekulationen, der ehemalige Vertraute von Russlands Präsident Wladimir Putin könnte vergiftet worden sein. Sein Zustand sei nicht besorgniserregend und könnte mit einer neurologischen Krankheit in Verbindung stehen. Die Staatsanwaltschaft wollte den Umständen von Tschubais’ Erkrankung dennoch nachgehen, wie die sardische Tageszeitung „Unione Sarda“ am Mittwoch berichtete.
Am Sonntag hatte die prominente russische Moderatorin und frühere Präsidentenkandidatin Xenia Sobtschak unter Berufung auf Tschubais’ Familie geschrieben, der 67-Jährige sei in „nicht stabilem Zustand“ auf eine Intensivstation gebracht worden. Sobtschaks Angaben zufolge wurde der Raum, in dem sich Tschubais zuletzt aufhielt, von „Spezialisten in Chemieschutzanzügen“ untersucht. In der Vergangenheit gab es immer wieder Fälle von vergifteten Kreml-Gegnern.
Erster Frachter in Türkei inspiziert
Unterdessen konnte in der Türkei die Inspektion des ersten mit ukrainischem Getreide beladenen Frachters abgeschlossen werden. Internationale Kontrolleure hätten ihre Inspektion beendet, teilte das türkische Verteidigungsministerium am Mittwoch mit. Das Schiff werde in Kürze die durch Istanbul verlaufende Meerenge Bosporus passieren.
Gasturbine als Dauerthema
Ein Dauerbrenner sind auch die russischen Gaslieferungen: Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz machte Russland bei einem Werksbesuch beim Turbinenbauer Siemens Energy für Verzögerungen beim Rücktransport einer Gasturbine für die Ostsee-Pipeline „Nord Stream 1“ verantwortlich. Die Turbine könne jederzeit zurück transportiert werden, sagte Scholz. „Es muss nur jemand sagen, ich möchte sie haben, dann ist sie ganz schnell da“, so Scholz.
Dafür sei der russische Energieriese Gasprom als Eigentümer verantwortlich. Gasprom erklärte seinerseits mehrfach, dass Dokumente aus Deutschland fehlten, um den Rücktransport aufzunehmen.
Was ist für Frieden in der Ukraine nötig?
Monate nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine geht der Krieg mit unverminderter Härte weiter. Eine Friedenslösung auf dem Verhandlungstisch scheint nach wie vor in weiter Ferne. Was kann Europa zur Beendigung des Konflikts beitragen? Welche Rolle spielen die Waffenlieferungen des Westens? Wie effektiv sind die EU-Sanktionen gegen Russland? Was ist für den Frieden nötig?
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