Wenn Russland jetzt nicht aufgehalten werde, „werden russische Mörder wahrscheinlich in anderen Ländern landen – in Europa, Asien, Afrika, Lateinamerika“, sagte Selenskyj weiter. „Russland muss für das Verbrechen der Aggression gegen die Ukraine zur Rechenschaft gezogen werden“. Vor genau sechs Monaten begann Russland die Invasion – anlässlich dessen traf sich auch der Sicherheitsrat. Gleichzeitig ist am Mittwoch ebenfalls der ukrainische Unabhängigkeitstag.
Durchhalteparolen
Anlässlich des bedeutsamen Tages hat es heute zahlreiche Durchhalteparolen in und für die Ukraine gegeben. So stärkten Deutschland und Großbritannien der Ukraine verbal den Rücken. Der deutsche Kanzler Olaf Scholz sprach sich erneut für einen EU-Beitritt des Landes aus. Die NATO geht davon aus, dass sich die Ukraine durchsetzen wird. Die USA wollen unterdessen die Militärhilfe für das Land erneut drastisch erhöhen.
Keine Großveranstaltungen
In Kiew herrschte indes Nervosität wegen befürchteter russischer Raketenangriffe auf große Städte. Großveranstaltungen zum Nationalfeiertag gab es nicht.
Vor 31 Jahren, am 24. August 1991, hatte die damalige Sowjetrepublik Ukraine nach dem gescheiterten Putsch konservativer Kräfte gegen Generalsekretär Mitschail Gorbatschow ihre Unabhängigkeit erklärt. Dessen Nachnachfolger im Kreml, Wladimir Putin, befahl vor einem halben Jahr den Angriff auf das Nachbarland, um es wieder unter russische Kontrolle zu bringen.
Seit dem 24. Februar wurden große Teile der Ukraine verwüstet, russische Truppen halten etwa ein Fünftel des Landes besetzt. Zwar hat die Ukraine unter großen Opfern standgehalten, doch ein Ende des Krieges ist nicht in Sicht.
Wie wird sich der Krieg entwickeln?
Der Ukraine-Krieg dauert bereits ein halbes Jahr, die Konsequenzen sind gravierend. Derzeit zeichnet sich weder eine militärische, noch eine Verhandlungslösung ab. Welche Schritte braucht es an diesem Punkt des Krieges? Wo ist die Politik – Stichwort Energie – auch abseits des Kriegsgeschehens gefordert? Wie wird sich der Krieg entwickeln?
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