Rettungskräfte suchen nach Überlebenden
AP/Khalil Hamra
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Beben in Türkei und Syrien: Opferzahlen steigen weiter

Bei einem der verheerendsten Beben in der Region seit Jahrzehnten sind im türkisch-syrischen Grenzgebiet nach vorläufigen Angaben mehr als 3.600 Menschen ums Leben gekommen. Montagabend wurde noch nach unzähligen Verschütteten gesucht. Die Türkei rief eine einwöchige Staatstrauer aus. Die EU aktivierte am Abend einen speziellen Krisenmechanismus, um Hilfen besser koordinieren zu können.

Online seit 6. Februar 2023, 12.22 Uhr
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Nachbeben der Stärke 7,5

Nach dem ersten Beben zeitig in der Früh in der Grenzregion von Türkei und Syrien hat ein weiteres Beben den Süden des Landes erschüttert. Laut der türkischen Erdbebenwarte Kandilli beträgt die Stärke 7,5.

Zahlreiche Hilfsaufrufe nach Beben

Nach dem Erdbeben haben zahlreiche Organisationen Hilfsraufrufe gestartet, darunter die Caritas, das Rote Kreuz, die Diakonie, Ärzte ohne Grenzen, der Arbeiter-Samariterbund und World Vision.

Zwei Männer in Jandaris (Syrien) mit einem verletzten Mädchen
Reuters/Khalil Ashawi

Hilfe sei dringend notwendig, appelliert die Caritas. Caritas-Auslandshilfe-Generalsekretär Andreas Knapp sagt: „Bereits jetzt ist die Situation aber absolut dramatisch. Kolleginnen und Kollegen vor Ort berichten uns, dass Menschen trotz Temperaturen unter null Grad auf Straßen vor angezündeten Feuern und in Fahrzeugen warten.“

  • Caritas: IBAN: AT23 2011 1000 0123 4560, Kennwort: Erdbeben Syrien und Türkei
  • Rotes Kreuz: IBAN: AT57 2011 1400 1440 0144, Kennwort: Katastrophenhilfe
  • Diakonie: IBAN: AT85 2011 1287 1196 6333, Kennwort: Erdbeben-Nothilfe Syrien
  • Ärzte ohne Grenzen: IBAN: AT43 2011 1289 2684 7600
  • Samariterbund: IBAN: AT04 1200 0513 8891 4144, Kennwort: Türkei/Syrien
  • World Vision: IBAN: AT22 2011 1800 8008 1800
  • Jugend Eine Welt: IBAN AT66 3600 0000 0002 4000

Details zu den Erschütterungen

Das Beben der Stärke 7,8 hat sich um 4.17 Uhr (2.17 Uhr MEZ) ereignet. Nach Angaben der US-Erdbebenwarte (USGS) ist sein Epizentrum in 17,9 Kilometer Tiefe in der Nähe der zwei Millionen Einwohner und Einwohnerinnen zählenden türkischen Stadt Gaziantep rund 60 Kilometer von der Grenze zu Syrien entfernt gelegen.

Eingestürztes Dach auf einem Auto in Diyarbakir (Türkei)
Reuters/Sertac Kayar

Um 13.24 Uhr (Ortszeit, 11.24 Uhr MEZ) hat sich laut USGS zudem ein Beben der Stärke 7,5 ereignet. Das Epizentrum sei vier Kilometer von der Stadt Ekinözü entfernt gewesen.

Flughafen in türkischer Provinz Adana geschlossen

Der Flughafen in der südtürkischen Provinz Adana ist einem Medienbericht zufolge nach den schweren Erdbeben in der Region geschlossen worden. Alle Flüge seien bis auf Weiteres gestrichen worden, meldet die Nachrichtenagentur Demirören.

Bulgarien schickt Rettungsteams

Bulgarien schickt Rettungsteams und Hilfsgüter in die Türkei. Dabei geht es um medizinische Teams, 58 Feuerwehrleute sowie Technik und Zelte. Zwei Transportflieger mit Helfern und Helferinnen sowie Gütern an Bord sollen in der bulgarischen Hauptstadt Sofia in Richtung Nachbarland Türkei starten.

Immer wieder von Beben betroffene Region

Die betroffene Region wird regelmäßig von starken Erdbeben heimgesucht. Erst Ende Jänner hat ein Beben die Grenzregion zwischen der Türkei und dem Iran erschüttert.

Grafik zu den Epizentren in der Türkei
Grafik: APA/ORF; Quelle: USGS

„Die Lage ist dramatisch"

Nach Angaben heimischer Hilfsorganisationen ist auch in Österreich die Hilfe samt Spendenaufrufen angelaufen. „Unsere Partner vor Ort sind schon aktiv“, sagt Diakonie-Direktorin Katharina Moser, der zufolge auch Spenden für Soforthilfe dringend gebraucht werden. „Wir stehen derzeit mit unseren Partnern vor Ort in engem Austausch und evaluieren die Situation“, teilt Caritas-Auslandshilfe-Generalsekretär Andreas Knapp per Aussendung mit.

Rettungskräfte suchen in Al Atarib (Syrien) nach Überlebenden des Erdbebens
Reuters/White Helmets

„Die Lage in der Türkei und Syrien ist dramatisch, viele Menschen sind noch unter den Trümmern verschüttet, und wir befürchten, dass die Opferzahl weiter steigt“, teilt der Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes (ÖRK), Michael Opriesnig, per Aussendung mit. „Nach Berichten unserer Kolleginnen und Kollegen im Einsatzgebiet müssen sich die Hilfstransporte den Weg durch verschneites Gebiet bahnen, um diejenigen zu retten, die noch unter den Trümmern begraben sind.“

Ganze Häuserreihen eingestürzt

So wie in der Türkei sind auch in Syrien in zahlreichen Städten Gebäude eingestürzt. Videos zeigen Trümmerberge unter anderem aus der Provinz Idlib, teils sind ganze Häuserreihen kollabiert. Besonders betroffen sind nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur SANA auch die Provinzen Aleppo, Latakia und Tartus. Der Leiter des Nationalen Erdbebenzentrums, Raid Ahmed, sagt laut SANA, es sei das stärkste Beben in Syrien seit 1995. Präsident Baschar al-Assad hat sein Kabinett zu einer Dringlichkeitssitzung zusammengerufen.

Eingestürztes Gebäude in Diyarbakir (Türkei)
IMAGO/Depo Photos/Ahmet Yukus

In der Türkei sind Regierungsangaben zufolge mindestens 1.700 Gebäude eingestürzt. Das Beben sei in zehn Provinzen zu spüren gewesen, sagt Vizepräsident Fuat Oktay. Unter den eingestürzten Gebäuden sei neben Wohnhäusern auch ein Krankenhaus in der Stadt Iskenderun.

Der Bürgermeister der Stadt Adana, Zeydan Karalar, sagt dem Fernsehsender TRT, dass ein 17- und ein 14-stöckiges Gebäude zerstört worden sei. In Gaziantep ist der Zeitung „Hürriyet“ zufolge eine historische Burg eingestürzt.

Ukraine: „Arbeiten mit der Türkei zusammen“

Die Ukraine erklärt sich bereit, Rettungskräfte in die Türkei zu schicken. „Eine große Zahl von Rettungskräften“ könne bei der Bewältigung der Krise helfen, sagt der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba. „Wir arbeiten eng mit der türkischen Seite zusammen, um ihren Einsatz zu koordinieren.“

Beben auch in Grönland messbar

Das dänische geologische Institut teilt mit, die Erschütterungen seien sogar in Grönland und auf dem dänischen Festland messbar gewesen.

EU schickt zehn Rettungsteams in Türkei

Nach vorläufigen Angaben der Europäischen Union haben sich zehn Such- und Rettungsteams auf den Weg in die Türkei gemacht, um die Kräfte dort zu unterstützen. Sie kommen unter anderem aus Kroatien, Frankreich, Griechenland, Ungarn, Polen und den Niederlanden.

Zudem habe die EU ihr Copernicus-Satellitensystem aktiviert, um Notfall-Kartierungsdienste bereitzustellen, heißt es vonseiten der Union weiter. Die EU sei darüber hinaus bereit, die Betroffenen in Syrien durch humanitäre Hilfsprogramme zu unterstützen.

Kaum erdbebensichere Infrastruktur

Joanna Faure Walker vom britischen Institut für Risiko- und Katastrophenvorsorge (UCL) erinnert daran, dass die Folgen eines Bebens vor allem von der Anzahl der Menschen in dem betroffenen Gebiet sowie von der Qualität und der Bauweise der Gebäude abhängen. Geht es nach Cemnen Solana von der Universität von Portsmouth (UK), gibt es in der Südtürkei und vor allem in Syrien kaum erdbebensichere Infrastruktur.

Wetter kann Rettungseinsätze erschweren

In den kommenden Tagen könnten die Rettungseinsätze durch schwierige Wetterbedingungen erschwert werden. In der türkischen Region um das Epizentrum des ersten Bebens wird mit starkem Regen gerechnet. Die Temperaturen liegen tagsüber nahe und nachts deutlich unter dem Gefrierpunkt.

Rettungskräfte und Bewohner durchsuchen ein engestürztes Gebäude im Regen
APA/AFP/Ilyas Akengin

Außerdem werden etwa drei bis fünf Zentimeter Schnee erwartet. Im Norden der Türkei ist mit stärkerem Schneefall zu rechnen. Nach ersten Einschätzungen sind etwa 3.000 Gebäude durch das erste Beben zerstört worden, was bedeutet, dass Tausende Menschen ohne Obdach sein könnten.

Hauseinsturz in Diyarbakir: Etliche Verschüttete vermutet

Vom Beben schwer betroffen ist auch die rund 1,8 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner zählende Stadt Diyarbakir in Südostanatolien. Unter den Trümmern eines dort eingestürzten Gebäudes werden bis zu 200 Verschüttete vermutet. Das berichtet der türkische Sender NTV mit Verweis auf Angaben von Rettungsmannschaften.

Mehr als 1.000 Tote in der Türkei

Die Zahl der Todesopfer in der Türkei ist auf 1.014 gestiegen. Das meldet die türkische Katastrophenschutzbehörde AFAD. Mehr als 2.800 Gebäude seien zerstört worden, teilt Behördenchef Yunus Sezer mit.

Rotes Kreuz: Lage „dramatisch“

Michael Opriesnig, Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes (ÖRK), bezeichnet die Lage im Erdbebengebiet als „dramatisch“: „Der Türkische Rote Halbmond hat sofort nach dem Erdbeben seine Teams mobilisiert, um den betroffenen Menschen so rasch wie möglich zu helfen.“ Auch in Österreich laufe die Hilfe für die Türkei und Syrien an.

Spendenmöglichkeiten

  • Caritas: IBAN: AT23 2011 1000 0123 4560, Kennwort: Erdbeben Syrien und Türkei
  • Rotes Kreuz: IBAN: AT57 2011 1400 1440 0144, Kennwort: Katastrophenhilfe
  • Diakonie: IBAN: AT85 2011 1287 1196 6333, Kennwort: Erdbeben-Nothilfe Syrien
  • Ärzte ohne Grenzen: IBAN: AT43 2011 1289 2684 7600
  • Samariterbund: IBAN: AT04 1200 0513 8891 4144, Kennwort: Türkei/Syrien
  • World Vision: IBAN: AT22 2011 1800 8008 1800
  • Jugend Eine Welt: IBAN AT66 3600 0000 0002 4000
  • CARE: IBAN AT77 6000 0000 0123 6000

Zahlreiche Personen aus Österreich in Region

In der Türkei sind nach Angaben des Außenministeriums derzeit rund 2.000 Auslandsösterreicherinnen und -österreicher, davon rund 120 in den von den Erdbeben betroffenen Regionen, sowie rund 70 österreichische Reisende registriert.

In Syrien sind es den Angaben zufolge rund 65 Auslandsösterreicherinnen und -österreicher registriert, davon knapp 50 in den betroffenen Bebenregionen. Wie das Außenministerium dazu weiter mitteilt, sind die registrierten Personen aus Österreich bereits per E-Mail sowie per SMS kontaktiert worden.

Nach Erdbeben: Große Sorge um Verwandte

Nach dem heftigen Erdbeben in der Türkei und in Syrien ist auch in Vorarlberg die Betroffenheit groß. Viele türkisch- und syrischstämmige Vorarlbergerinnen und Vorarlberger haben Verwandtschaft in den betroffenen Gebieten und wissen noch nicht, wie es diesen geht – mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.

Türkei bittet NATO-Partner um Rettungsteams

Die Türkei bittet ihre NATO-Partner um Unterstützung bei den Rettungs- und Bergungsarbeiten. Nach einer heute von der Bündniszentrale in Brüssel veröffentlichen Aufstellung braucht das Land medizinische Nothilfeteams, notfallmedizinische Ausrüstung sowie Such- und Rettungsteams, die auch unter schweren Bedingungen arbeiten können.

Konkret werden zudem drei für extreme Wetterbedingungen geeignete Feldkrankenhäuser und Personal für deren Einrichtung genannt. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat bereits am Vormittag mitgeteilt, Alliierte seien dabei, Unterstützung zu mobilisieren.

Österreich bietet Soforthilfe an

Für die Erdbebenopfer in der türkisch-syrischen Grenzregion hat Österreich eine Soforthilfe angeboten. Mit 7. Februar könnte das Bundesheer 84 Soldaten und Soldatinnen in die Türkei entsenden, teilt die Bundesregierung mit. Darüber hinaus sollen drei Millionen Euro aus dem Auslandskatastrophenfonds zur Verfügung gestellt werden.

Suche nach Verschütteten

ORF-Korrespondentin Katharina Wagner meldet sich aus Istanbul und berichtet über die Erdbebenkatastrophe im Nordosten der Türkei. Sie schildert, wie die Suche nach Verschütteten vorangeht.

Van der Bellen spricht Mitgefühl aus

Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat nach den schweren Erdbeben den Hinterbliebenen sein Mitgefühl ausgesprochen. „Mit großer Betroffenheit habe ich heute von dem verheerenden Erdbeben im Süden der Türkei und in Syrien erfahren“, teilt das Staatsoberhaupt via Twitter mit.

Regierungsmitglieder: Ausmaß „verheerend“

„Das Ausmaß des Erdbebens ist verheerend. Umso wichtiger ist jetzt rasche humanitäre Hilfe und Unterstützung im Katastropheneinsatz“, wird Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) in einer Mitteilung zitiert.

Die Meldungen von dem Erdbeben „machen mich betroffen. Meine Gedanken sind bei den Opfern und Helfer:innen. Jetzt muss schnell geholfen werden“, ergänzt Vizekanzler Werner Kogler (Grüne).

Zahl der Toten steigt auf 1.800

Die Zahl der Todesopfer in der Türkei und in Syrien ist auf 1.800 gestiegen. In der Türkei seien 1.014 Menschen ums Leben gekommen, teilt der Katastrophenschutzdienst AFAD mit. Syrien meldet unterdessen mehr als 780 Tote.

Menschen in den Trümmern eines eingestürzten Gebäudes in Harem (Syrien)
AP/Ghaith Alsayed

Burg von Gaziantep beschädigt

Das Erdbeben hat die Burg von Gaziantep, eine historische Stätte und Touristenattraktion im Südosten der Türkei, schwer beschädigt. Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtet, dass die Stützmauer der Burg eingestürzt sei. „Die Trümmer liegen auf der Straße“, so der Bericht.

Fast 2.000 Tote nach Erdbeben

Nach den Erdbeben haben die Behörden in der Türkei und Syrien zusammen fast 2.000 Todesopfer gemeldet. In der Türkei sind 1.121 Menschen ums Leben gekommen, in Syrien zählt man mehr als 780 Tote.

Biden sagt Hilfe zu

Die USA haben nach den Beben in der türkisch-syrischen Grenzregion ihre Unterstützung zugesagt. „Ich bin zutiefst traurig über den Verlust an Menschenleben und die Zerstörung durch das Erdbeben in der Türkei und in Syrien“, schreibt US-Präsident Joe Biden auf Twitter.

„Ich habe mein Team angewiesen, die Situation in Koordination mit der Türkei weiterhin genau zu beobachten und jede notwendige Hilfe zu leisten“, so Biden weiter.

Zypern spürte zweites starkes Erdbeben

Zahlreiche Menschen sind nach dem zweiten Erdbeben in der Türkei auf der Mittelmeer-Insel Zypern auf die Straße gerannt. „Wir haben es stark gespürt“, sagt eine Einwohnerin der Hauptstadt Nikosia Medienberichten zufolge.

Zypern liegt rund 300 Kilometer südwestlich des Epizentrums der Katastrophe in der Türkei. Informationen über nennenswerte Schäden in Zypern liegen nicht vor.

Putin telefoniert mit Assad

Auch Russland sagt den beiden von Erdbeben betroffenen Ländern Hilfe zu. In den kommenden Stunden sollen Rettungskräfte vom russischen Zivilschutz nach Syrien geflogen werden.

Präsident Wladimir Putin habe bereits mit seinem syrischen Amtskollegen Baschar al-Assad telefoniert, teilt der Kreml mit. Auch ein Gespräch mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan über konkrete Hilfsleistungen sei geplant, heißt es aus Moskau.

Im Bürgerkriegsland Syrien gilt Russland als einer der wichtigsten Verbündeten von Machthaber Assad. Auch Moskau und Ankara haben – trotz einiger außenpolitischer Differenzen – ein enges Verhältnis.

Rettungsteams und Hilfsgüter aus Bulgarien

Bulgarien schickt Rettungsteams und Hilfsgüter in die Türkei. Dabei geht es um medizinische Teams, 58 Feuerwehrleute sowie Technik und Zelte, kündigen die Minister für Verteidigung und für Inneres, Dimitar Stojanow und Iwan Demerdschiew, an. Zwei Transportflieger mit Helfern und Gütern an Bord sollen in der bulgarischen Hauptstadt Sofia in Richtung Nachbarland Türkei starten.

Israel will humanitäre Hilfe leisten

Israel will der Türkei und Syrien nach den schweren Erdbeben humanitäre Hilfe leisten. „Entsprechend dem Ersuchen der türkischen Regierung habe ich die Entsendung von Such- und Rettungsteams sowie von medizinischen Teams angeordnet“, teilt Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit.

„Da wir darum gebeten wurden, das auch für die vielen Verletzten des Erdbebens in Syrien zu tun, habe ich das ebenfalls angewiesen.“ Offiziell befinden sich Israel und Syrien im Krieg. Wie die Hilfe für Syrien konkret aussehen soll, war zunächst unklar. Laut einem Sprecher Netanjahus gibt es dazu „keine weiteren Informationen“.

Sportveranstaltungen in der Türkei ausgesetzt

Nach der Erdbebenkatastrophe sind alle Sportveranstaltungen in der Türkei abgesagt worden. „Alle nationalen Sportveranstaltungen, die in unserem Land stattfinden sollen, wurden bis auf Weiteres ausgesetzt“, schreibt der türkische Sportminister Mehmet Muharrem Kasapoglu auf Twitter.

Türkeis Sportminister Mehmet Muharrem Kasapoglu
IMAGO/Artur Widak

Zuvor hat der türkische Fußballverband TFF alle Spiele abgesagt. „Wir sprechen den Familien, Angehörigen und der Nation unserer Bürger unser Beileid aus und wünschen den Verletzten eine schnelle Genesung“, heißt es.

Bericht: Menschen in Syrien heben Massengräber aus

Im Norden Syriens heben Anwohnerinnen und Anwohner einem Augenzeugenbericht zufolge Massengräber aus. Menschen in der Stadt Idlib wollen darin die Opfer der Katastrophe beisetzen, berichtet ein Aktivist der dpa.

Auch auf Social Media verbreiten sich Videos, die zeigen, wie Dutzende Menschen Massengräber schaufeln. In dem Bürgerkriegsland sind zum Teil ganze Häuserreihen in sich zusammengefallen, deren Fundamente durch Luftangriffe häufig schon zuvor baufällig waren.

Türkische Lira fällt auf Rekordtief

Die bereits seit Monaten geschwächte türkische Landeswährung ist nach dem schweren Erdbeben in der Grenzregion zwischen der Türkei und Syrien erneut auf ein Rekordtief gefallen. Im Gegenzug ist der Dollar gestiegen und mit 18,85 Lira zeitweise so teuer wie nie.

Rumänien schickt Retter und Suchhunde in die Türkei

Das EU-Land Rumänien hat Katastrophenschützer und Suchhunde zur Rettung möglicher Verschütteter nach den verheerenden Erdbeben in die Türkei geschickt.

Rumänischer Katastrophenschützer mit Suchhund
Reuters/Inquam Photos/George Calin

60 Retter und vier speziell trainierte Hunde seien zusammen mit sieben Tonnen Ausrüstungsmaterial in drei Militärflugzeugen vom Bukarester Flughafen Otopeni in die Türkei gestartet, berichten rumänische Medien unter Berufung auf den Katastrophenschutz. Die Hilfsmission ist mit den Vereinten Nationen abgesprochen und gehört zum EU-Mechanismus für Zivilschutz.

Papst drückt Erdbebenopfern Mitgefühl aus

Papst Franziskus hat den Opfern der Erdbeben sein Mitgefühl ausgedrückt. Der Papst habe mit „tiefer Trauer von dem großen Verlust an Menschenleben erfahren“ und versichere „allen Betroffenen seine spirituelle Nähe“, heißt es in zwei Telegrammen an die diplomatischen Vertretungen des Heiligen Stuhls in der Türkei und Syrien.

Papst Franziskus
APA/AFP/Tiziana Fabi

Das Oberhaupt der katholischen Kirche bete außerdem für die Rettungskräfte, die an den laufenden Hilfsmaßnahmen und der Versorgung beteiligt sind. Franziskus zeigt sich tief betroffen über die vielen Todesopfer. Er bete „von ganzem Herzen für die Seelen der Verstorbenen und für alle, die um sie trauern“.

Bereits mehr als 2.300 Tote

Die Zahl der Todesopfer ist nach vorläufigen Angaben auf mehr als 2.300 Menschen gestiegen. In der Türkei zählt der Katastrophenschutz 1.500 Tote, aus Syrien werden 800 Todesopfer gemeldet.

Türkei: Schulen bleiben zu, Sportevents abgesagt

Nach den Erdbeben bleiben die Schulen in der Türkei für eine Woche geschlossen. Der Unterricht werde bis zum 13. Februar pausieren, teilt Bildungsminister Mahmut Özer mit.

Die Türkei sage auch alle Sportveranstaltungen ab, so der türkische Sportminister Mehmet Muharrem Kasapoglu. „Alle nationalen Sportveranstaltungen, die in unserem Land stattfinden sollen, wurden bis auf Weiteres ausgesetzt.“

Österreich schickt Spezialkräfte in die Türkei

Neben den angekündigten 84 Personen des Bundesheeres wird Österreich auch 25 Fachkräfte in die türkisch-syrische Grenzregion schicken. Das teilt das Innenministerium mit. Konkret handelt es sich um Feuerwehrleute, Hundeführer der Bergrettung sowie drei Notärzte.

„Uns erreichen schreckliche Bilder aus dem Erdbebengebiet. Selbstverständlich hilft Österreich mit der schnellen Entsendung von Hilfs- und Rettungskräften im Rahmen der Staatengemeinschaft“, wird Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) in einer Mitteilung zitiert.

Syrien beantragt offiziell internationale Hilfe

Syrien hat sich an die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen, das Internationale Komitee vom Roten Kreuz und andere Hilfsorganisationen gewandt und sie darum gebeten, „die Bemühungen der syrischen Regierung zur Bewältigung des verheerenden Erdbebens zu unterstützen“.

Rettungskräfte in den Trümmern eines Gebäudes in Idlib (Syrien)
IMAGO/UPI Photo/Syria Civil Defense

UNO-Mitarbeiter in Syrien und Türkei

Mitarbeiter der Vereinten Nationen sind Generalsekretär Antonio Guterres zufolge in der Türkei und in Syrien, um Hilfe zu leisten und abzuschätzen, welche Unterstützung benötigt wird.

„Wir zählen auf die internationale Gemeinschaft, den Tausenden Familien zu helfen, die von diesem Desaster betroffen sind“, heißt in einer Erklärung. Viele von ihnen hätten bereits vor dem Beben dringend humanitäre Hilfe benötigt.

Heute EU-Sondertreffen auf Expertenebene

Die EU-Reaktion auf die Erdbeben soll bei einem Krisentreffen koordiniert werden. Die schwedische EU-Ratspräsidentschaft beruft heute ein Sondertreffen auf Expertenebene ein. Ziel sei, die EU-Unterstützung in enger Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission abzustimmen, teilt der Ratsvorsitz mit.

Die Integrierte Regelung für die politische Reaktion auf Krisen (IPCR) wird in schweren und komplexen Krisen genutzt, etwa bei Terroranschlägen oder Gesundheitskrisen wie der Coronavirus-Pandemie. Sie soll u. a. den schnellen Austausch von Informationen ermöglichen.

1.541 Tote in der Türkei: Weitere befürchtet

Der türkische Vizepräsident Fuat Oktay beziffert die Zahl der Toten inzwischen auf 1.541. Die Zahl der Opfer dürfte weiter steigen, erklärt er.

Spendenmöglichkeiten

  • Caritas: IBAN: AT23 2011 1000 0123 4560, Kennwort: Erdbeben Syrien und Türkei
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  • Diakonie: IBAN: AT85 2011 1287 1196 6333, Kennwort: Erdbeben-Nothilfe Syrien
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  • CARE: IBAN: AT77 6000 0000 0123 6000
  • UNICEF: IBAN: AT46 6000 0000 0151 6500

Schweigeminute in UNO-Vollversammlung

Die Vollversammlung der Vereinten Nationen in New York hält eine Schweigeminute für die Opfer des Erdbebens in Syrien und der Türkei ab.

UNO: Schweigeminute für Erdbebenopfer

„Wir zählen auf die internationale Gemeinschaft, um den Tausenden von Familien zu helfen, die von dieser Katastrophe betroffen sind, von denen viele in schwer zugänglichen Regionen bereits dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen waren“, sagt UNO-Generalsekretär Antonio Guterres.

Bericht von ORF-Korrespondent El-Gawhary

ORF-Korrespondent Karim El-Gawhary berichtet über die Erdbeben und die Suche nach Verschütteten.

El-Gawhary (ORF) über die Erdbeben

ORF-Korrespondent Karim El-Gawhary berichtet über die Erdbeben, die in der Türkei und in Syrien fast 2.000 Menschenleben gefordert haben, und über die Suche nach Verschütteten.

Zypern bietet Türkei Hilfe an

Auch die Republik Zypern bietet der Türkei Hilfe an – ungeachtet der Tatsache, dass Ankara den Staat bis heute nicht anerkennt. In einer Erklärung bringt die Regierung des griechischen Südteils der geteilten Insel ihre „tiefe Trauer um die zahlreichen Opfer der Erdbeben“ zum Ausdruck.

„Wir sprechen den Familien der Opfer unser aufrichtiges Beileid aus“, heißt es in der Erklärung. „Naturkatastrophen machen keinen Unterschied zwischen Menschen und Nationalitäten.“ Man stehe bereit, einen Beitrag zu den „humanitären Bemühungen der internationalen Gemeinschaft“ zu leisten.

Überraschendes Hilfsangebot für Syrien

Israel will der Türkei und auch Syrien, mit dem es sich im Kriegszustand befindet, Hilfe leisten. Auch Russland sagt beiden Ländern Hilfe zu. Der Iran bietet ebenfalls Unterstützung an – er ist neben Russland im Bürgerkrieg der wichtigste Verbündete des syrischen Machthabers Baschar al-Assad.

Eines der am schwersten vom Erdbeben betroffenen Gebiete war die Region Idlib in Syrien, die von Rebellen gehalten wird. Das dürfte dort die staatliche Nothilfe erschweren. Nach mehr als elf Jahren Bürgerkrieg in Syrien kontrollieren Assads Regierungstruppen wieder rund zwei Drittel des Landes.

Zerstörte Gebäude im Dorf Besnia in der syrischen Provinz Idlib
APA/AFP/Omar Haj Kadour

Nach Monaten der Funkstille: Ankara in Kontakt mit Athen

Die verheerenden Erdbeben in der Türkei sind Anlass des ersten direkten Kontakts seit Monaten zwischen dem griechischen Regierungschef Kyriakos Mitsotakis und dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan.

„Im Namen des griechischen Volkes habe ich mein tief empfundenes Beileid ausgesprochen“, twittert Mitsotakis nach dem Telefongespräch mit dem türkischen Präsidenten. Athen sei bereit, weitere Hilfe zu leisten, fügte er hinzu. Wie es aus Mitsotakis Büro heißt, habe sich Erdogan bedankt.

Der türkische Präsident hat vor fast zehn Monaten erklärt, er werde nicht mehr mit Mitsotakis reden. Hintergrund sind schwere Spannungen zwischen den beiden Nachbarstaaten im östlichen Mittelmeer gewesen.

Zwei große Erschütterungen und Dutzende Nachbeben

In der Nacht hat ein starkes Erdbeben (Stärke 7,8) die Grenzregion zwischen der Türkei und Syrien erschüttert. Wenige Stunden später hat sich ein weiteres Beben der Stärke 7,5 ereignet, wie die Karte zeigt. Wie BBC berichtet, sind auch Dutzende Nachbeben gemessen worden, die allerdings selbst eine Stärke von 6,0 gehabt haben.

Grafik zu den Epizentren in der Türkei
Grafik: APA/ORF; Quelle: USGS

2.600 Erdbebenopfer in Türkei und Syrien

Die Opferzahl ist auf mehr als 2.600 gestiegen. In der Türkei sind mindestens 1.651 Menschen gestorben, wie Gesundheitsminister Fahrettin Koca mitteilt. Mehr als 11.000 Menschen seien verletzt worden. In Syrien sind laut jüngsten Angaben von Regierung und Rettungskräften mindestens 1.000 Menschen ums Leben gekommen.

Über 2.000 Überlebende in der Türkei geborgen

In der Türkei sind bisher mehr als 2.000 Überlebende aus den Trümmern geborgen worden. Der Sender NTV zeigt, wie ein Mädchen aus den Trümmern geborgen und in Decken eingewickelt weggebracht wird. Die Rettungskräfte berichten von schwierigen Bedingungen bei ihren Einsätzen.

Rettungskräfte bergen eine Person
AP/Ghaith Alsayed

Erdogan ruft einwöchige Staatstrauer aus

Wegen der Erdbebenkatastrophe hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan eine einwöchige Staatstrauer ausgerufen. Flaggen aller Vertretungen im In- und Ausland sollen dafür bis Sonntag auf halbmast wehen.

Erdogan hat die Katastrophe als größtes Erdbeben seit 1939 bezeichnet. Nach Angaben von EU-Vertretern und -vertreterinnen ist es eines der stärksten in der Region in mehr als 100 Jahren gewesen.

Retter aus OÖ brechen Richtung Türkei auf

Nach den Erdbeben in der Türkei und in Syrien reisen jetzt auch aus Oberösterreich die ersten Helfer an. Zwei speziell ausgebildete Hunde der Rettungshundestaffel der Feuerwehr Traun und ihre Führer sind seit heute Nachmittag auf dem Weg in das Krisengebiet – mehr dazu in ooe.ORF.at.

Spendenmöglichkeiten

Blinken: Unterstützung unterwegs

Die erste Unterstützung aus den USA für die Türkei ist nach Darstellung von US-Außenminister Antony Blinken bereits unterwegs. In Syrien seien zudem humanitäre Organisationen im Einsatz, die von den USA unterstützt würden, heißt es in einer Erklärung. „Wir sind entschlossen, in den kommenden Tagen, Wochen und Monaten alles zu tun, was wir können, um denen zu helfen, die von diesen Erdbeben betroffen sind.“

Schaltung nach Istanbul und Kairo

Über die dramatische Suche nach Überlebenden nach der Erdbebenkatastrophe in der Türkei und in Syrien berichten Katharina Wagner (Istanbul) und Karim El-Gawhary (Kairo).

Pakistan schickt Hilfsteams in die Türkei

Pakistan schickt Hilfsmannschaften in die Türkei. „Teams aus Ärzten, Sanitätern und Rettungskräften werden heute in die Türkei entsandt, um bei den laufenden Rettungsmaßnahmen zu helfen“, schreibt Pakistans Premierminister Shehbaz Sharif auf Twitter.

„Ein Flugzeug mit Medikamenten und anderen wichtigen Hilfsgütern wird ebenfalls bald auf den Weg gebracht.“

Türkischer Katastrophenschutz meldet 1.762 Tote

Der türkische Katastrophenschutz veröffentlicht erneut eine gestiegene Opferzahl: 1.762 Menschen sind in der Türkei bisher offiziell durch das Beben ums Leben gekommen.

Ghanaischer Fußballprofi unter Vermissten

Unter den zahlreichen Vermissten in der Türkei befindet sich auch der Fußballspieler Christian Atsu. Der Ex-Nationalspieler von Ghana wird nach dem Zusammenbruch eines Apartmentgebäudes in der stark betroffenen Provinz Hatay vermisst – ebenso wie Clubsportdirektor Taner Savut.

Christian Atsu
Reuters/Scott Heppell

Laut Angaben von Hatayspors Vizepräsident Mustafa Ozat seien mehrere Spieler und Funktionäre bereits aus den Trümmern befreit worden. Der Club unterstütze die Rettungsmaßnahmen. Atsu hat in seiner Karriere unter anderem für den FC Porto, Everton und Newcastle United gespielt, sein bisher letztes Länderspiel hat er 2019 absolviert. Seit September ist der 31-Jährige in Hatay engagiert.

EU aktiviert Krisenmechanismus IPCR

Die schwedische EU-Ratspräsidentschaft aktiviert die Integrierte Regelung für die politische Reaktion auf Krisen (IPCR). Der Mechanismus soll schnelle und koordinierte politische Entscheidungen auf EU-Ebene erleichtern.

Opferzahl steigt auf über 3.000

Die Zahl der Todesopfer nach dem Beben in der Türkei und Syrien ist auf über 3.000 gestiegen.

In Syrien sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums sowie der Rettungsorganisation Weißhelme mindestens 1.300 Menschen ums Leben gekommen. In der Türkei ist die Zahl der Toten auf 1.762 gestiegen, wie die Katastrophenschutzbehörde meldet.

Rettungsteams aus USA in nächsten Tagen

Auch die USA schicken Hilfe ins Krisengebiet. Ein Sprecher des Außenministeriums konkretisiert entsprechende Aussagen von US-Präsident Joe Biden: Die Hilfsteams sollten in den nächsten Tagen starten, so der Sprecher.

Inzwischen über 3.600 Todesopfer

Die Zahl der Todesopfer der Erdbeben in Syrien und der Türkei ist auf mehr als 3.600 gestiegen. Die türkische Katastrophenschutzbehörde Afad gibt die Zahl der Toten im eigenen Land inzwischen mit 2.316 an.

In Syrien sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums sowie der Rettungsorganisation Weißhelme mindestens 1.300 Menschen ums Leben gekommen.

Telefonat zwischen Biden und Erdogan geplant

US-Präsident Joe Biden und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan werden bald miteinander telefonieren, sagt die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre.

USA schicken Rettungsteams in Türkei

Auch die USA schicken Hilfe ins Krisengebiet. US-Präsident Joe Biden schickt Rettungsteams in die vom Erdbeben betroffenen Gebiete der Türkei, wie die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, in einer Pressekonferenz verkündete. Die Hilfsteams sollten in den nächsten Tagen starten. Außerdem werden Präsident Biden und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan bald miteinander telefonieren

Laut der Leiterin der United States Agency for International Development, Samantha Power, haben die USA bereist ein erstes Team aus Spezialisten in das Katastrophengebiet entsendet. Zuvor hat ein Sprecher des Außenministeriums noch von Entsendungen in den nächsten Tagen gesprochen.

Warnung vor Nachbeben

Die türkische Katastrophenschutzbehörde warnt vor weiteren Nachbeben. Die Menschen in den betroffenen Regionen würden aufgefordert, von beschädigten Gebäuden fernzubleiben, berichtet der Sender CNN Türk.

Lange Aufräumarbeiten erwartet

Hilfsorganisationen rechnen mit langen Aufräumarbeiten. „Das ist so eine große Katastrophe, das wird dauern, bis das behoben ist“, sagt etwa Jesco Weickert von der Welthungerhilfe in der türkischen Provinzhauptstadt Gaziantep im deutschen Fernsehen.

Rettungskräfte suchen nach Überlebenden
Reuters/Umit Bektas

Die Stadt mit 2,5 Millionen Einwohnern habe viele mehrstöckige Apartmentgebäude. „Die Leute heizen mit Gas. Sie können sich vorstellen, was das für ein Aufwand ist, nur sicherzustellen, dass diese Gebäude nicht zusammenfallen, zu gucken, dass es keine Gasexplosionen gibt. Das wird sich alles noch sehr, sehr lange hinziehen“, so Weickert. „Ich habe so etwas noch nie erlebt.“

Nach seinen Angaben halten sich die Menschen nach den Beben zum Teil in Autos und Bushaltestellen auf – und „trauen sich einfach nicht in ihre Wohnungen rein“. Die Türkei habe aber eine gute Nothilfestruktur.

Ghanaischer Fußballprofi lebend gefunden

Der vermisste Fußballspieler Christian Atsu ist laut einem Bericht der portugiesischen Sportzeitung „A Bola“ lebend gefunden worden. Der 31 Jahre alte Spieler des türkischen Clubs Hatayspor liege mit einer Verletzung am rechten Fuß und Atembeschwerden im Krankenhaus, so die Zeitung.

Ein Sportjournalist, Saddick Adams, schreibt zudem auf Twitter, dass ein Mitspieler Atsus dessen Management informiert habe: Atsu sei ins Krankenhaus gebracht worden. Eine Bestätigung des Vereins steht noch aus.

Spendenmöglichkeiten

Ukraine bietet Türkei Hilfe an

Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bietet der Türkei Hilfe seines Landes bei der Bewältigung der Folgen des schweren Erdbebens an. In seiner täglichen Videoansprache sagt Selenskyj, dass die Ukraine bei den Rettungs- und Bergungsarbeiten helfen wolle. Er spricht von „traurigen Nachrichten“ aus der Türkei und Syrien.

Gleichzeitig spricht Selenskyj dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan angesichts der vielen Todesopfer sein Beileid aus. Das gelte auch „für die Menschen in der syrischen Gesellschaft“.

Opferzahl nach Beben steigt stündlich

Nach den schweren Erdbeben in der Südtürkei und im Norden Syriens war am Montagabend bereits von mindestens 3.000 Todesopfern die Rede. Seit der Früh ist diese Zahl praktisch stündlich gestiegen. Der türkische Staatspräsident Erdogan hat eine siebentägige Staatstrauer ausgerufen und beide Länder haben um internationale Hilfe gebeten.

Inzwischen fast 4.000 Tote

Die Zahl der Todesopfer in der Türkei und in Syrien steigt auch in der Nacht weiter. Die Türkei meldet inzwischen 2.379 bestätigte Todesopfer. Auch die Zahl der Verletzten ist auf 14.483 gestiegen. Damit steigt die Gesamtzahl der Todesopfer in den beiden Ländern auf 3.823.