Kämpfe in Tripolis: Libyen bittet UNO um Hilfe

Libyens international anerkannte Regierung hat die Vereinten Nationen um Hilfe gegen die anhaltende Gewalt in der Hauptstadtregion Tripolis gebeten. Die UNO müsse „konkrete und effektive“ Maßnahmen gegen die Kämpfe ergreifen, damit „das Leben und der Besitz von Zivilisten“ geschützt werden könne, erklärte die Regierung der Nationalen Einheit heute.

Mehr als 100 Tote in einem Monat

Die UNO-Mission in Libyen (UNSMIL) müsse dem UNO-Sicherheitsrat „die Realität der blutigen Vorkommnisse in Libyen vor Augen führen“. Die Kämpfe um Tripolis ließen heute vorübergehend nach. Gestern waren aber bei Zusammenstößen 15 Menschen getötet und Dutzende verwundet worden, wie eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums mitteilte.

Damit sei die Zahl der Todesopfer seit Beginn der Kämpfe in den südlichen Vororten der Hauptstadt am 26. August auf mehr als 100 gestiegen. Trotz eines am 4. September von UNSMIL ausgehandelten Waffenstillstands wurde immer wieder gekämpft.

Guterres zeigt sich beunruhigt

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres sei „beunruhigt von der steigenden Anzahl von Verletzungen der Waffenruhe“, erklärte sein Sprecher gestern. Guterres rief die Milizen dazu auf, den Waffenstillstand zu respektieren und von „jeglichen Handlungen, die das Leid der Zivilbevölkerung verschlimmern würden, abzusehen“.

Seit dem von der NATO unterstützten Sturz des Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 herrscht in Libyen Chaos. Bewaffnete Milizen haben die Kontrolle über weite Teile des nordafrikanischen Landes.