Papst versteht Empörung über Missbrauchsskandale

Papst Franziskus hat erneut Verständnis für die Empörung vor allem junger Katholiken und Katholikinnen über die weltweiten Missbrauchsvorwürfe gegen Geistliche geäußert. „Sie wissen, dass das überall passiert, aber in der Kirche ist es skandalöser, weil diese die Kinder zu Gott führen und nicht zerstören soll“, sagte Franziskus gestern Abend an Bord seines Flugzeugs auf dem Weg von einem Besuch in Estland zurück nach Rom.

Der Missbrauch von Kindern durch Priester sei „grässlich“, sagte das Kirchenoberhaupt. Allerdings wollte sich Franziskus nicht zu der wenige Stunden zuvor vorgestellten Studie der deutschen Bischofskonferenz über die jahrzehntelangen Übergriffe äußern. Zwischen 1946 und 2014 sollen in Deutschland mehr als 3.600 Minderjährige von Kirchenvertretern sexuell misshandelt worden sein.

Stattdessen bezog sich der Papst auf einen im Sommer im US-Bundesstaat Pennsylvania veröffentlichten Untersuchungsbericht, wonach mehr als 300 katholische Priester über Jahrzehnte hinweg mehr als tausend Kinder sexuell missbraucht hatten. Die Bischöfe in Pennsylvania hätten auf den Bericht reagiert und Vorkehrungen getroffen, um künftig Missbrauch zu verhindern, sagte Franziskus.

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Deutschland: Missbrauch durch Priester nicht im Griff

Die katholische Kirche in Deutschland hat das Problem des sexuellen Missbrauchs durch Priester noch nicht im Griff. Zu diesem Ergebnis kommen die Autoren der von der Bischofskonferenz beauftragten Studie über sexuellen Missbrauch in der Kirche. Die Studie, die sich eingehend mit Missbrauch durch Priester, Diakone und männliche Ordensangehörige beschäftigt, wurde gestern in Fulda vorgestellt.

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