Proteste in Belgrad gegen „Gewalt“ der Regierung

In der serbischen Hauptstadt Belgrad haben gestern Abend Tausende Menschen gegen die Regierung von Präsident Aleksandar Vucic demonstriert. Sie waren einem Aufruf der Opposition gefolgt und protestierten gegen „Gewalt“ gegen Regierungskritiker und Medien. Hintergrund ist ein Angriff auf den Oppositionspolitiker Borko Stefanovic vor gut zwei Wochen.

Demo in Belgrad
AP/Darko Vojinovic

Stefanovic, der einer der Anführer der Oppositionsallianz Bündnis für Serbien ist, war am 23. November auf dem Weg zu einem Oppositionstreffen verprügelt worden. Bei einer Pressekonferenz zeigte er anschließend sein blutverschmiertes Hemd. Das Oppositionsbündnis, dem mehrere Parteien angehören, vermutet, dass die Serbische Fortschrittspartei (SNS) von Vucic die Schläger angeheuert hat. Die Regierung weist die Vorwürfe zurück.

Es war die erste große Demonstration der Opposition seit dem Frühjahr 2017, als nach dem Wahlsieg von Vucic Tausende – zumeist junge – Serben auf die Straße gegangen waren. Seine Kritiker werfen ihm vor, autoritär zu regieren und die Opposition, die Medien und die Zivilgesellschaft mundtot zu machen.