Google: Aktuell keine Pläne für Suchmaschine in China

Google verfolgt nach Angaben von Firmenchef Sundar Pichai aktuell keine Pläne für den Start einer Suchmaschine in China. Vor Kurzem hatten Medienberichte, wonach Google an einer im Einklang mit Vorgaben der chinesischen Behörden zensierten Internetsuche arbeite, für heftige Kritik an dem Internetkonzern gesorgt.

Pichai bestritt zugleich nicht, dass Google intern solche Überlegungen anstellte. Und er bezeichnete den Zugang zu Informationen als ein Menschenrecht – was mit der Zeit auch als ein Argument für ein Angebot in China dienen könnte. Google hatte 2010 China verlassen, statt die Suche zu zensieren.

Anhörung im US-Kongress

Pichai musste sich bei seiner Anhörung im US-Kongress auch immer wieder gegen Vorwürfe von Republikanern wehren, der Internetkonzern unterdrücke konservative Meinungen. „Ich führe das Unternehmen ohne jegliche politische Ausrichtung“, versicherte er. Unter anderen der texanische Abgeordnete Lamar Smith behauptete, konservative Stimmen würden während der Präsidentschaft von Donald Trump von Google stummgeschaltet.

Einer seiner Kollegen wollte wissen, wieso bei der Suche nach dem Begriff „Idiot“ häufig ein Bild von Trump auftauche. Der Abgeordnete Tom Marino warnte Google vor einer Regulierung durch Behörden: „Wenn die Regierung regulierend eingreift, wird Ihnen das nicht gefallen.“ Einige Demokraten beklagten sich hingegen, dass rechte Nachrichtenseiten zu viel Gewicht bekämen.

Ein weiteres Thema war die Datensammlung durch Google. Der Konzern sauge ein Menge an Nutzerinformationen ein, die „die NSA erröten lassen würde“, sagte der Ausschussvorsitzende Robert Goodlatte, ein Republikaner. Pichai entgegnete, Daten würden nur mit Zustimmung der Nutzer und Nutzerinnen erhoben. Bei weiteren Fragen ging es unter anderem darum, was Google gegen russische Propaganda unter anderem im Zuge des US-Präsidentschaftswahlkampfs 2016 unternommen habe.