Empörung nach Prügelstrafe für Frauen

In Malaysia gibt es Empörung über die öffentliche Erteilung einer Prügelstrafe für zwei Frauen, die Sex miteinander hatten. Auch mehrere Abgeordnete fordern nun die Aufhebung jener Gesetze aus der Kolonialzeit, die Homosexualität kriminalisieren.

Der Abgeordnete Charles Santiago twitterte seine Empörung über das Urteil eines Scharia-Gerichts. Dass zwei Frauen Prügelschläge erteilt wurden, „während hundert Menschen ihnen zuschauen“, sei schockierend und erniedrigend, so Santiago laut der britischen Tageszeitung „Guardian“.

„Müssen als Gesellschaft wachsen“

Malasyia müsse aufhören, LGBT-Menschen zu verfolgen und ihre Privatsphäre zu verletzen. „Wir müssen als Gesellschaft wachsen und lernen, Unterschiede zu akzeptieren“, so Santiago.

Auch andere Abgeordnete äußerten sich ähnlich: Der Mandatar Khairy Jamaluddin betonte, der Islam lehre, „die Würde jedes Menschen zu wahren“. Und die Abgeordnete Hannah Yeoh betonte: „So funktioniert Erziehung nicht.“

„Wir haben härtere Schläge bekommen“

Während Aktivistinnen und Aktivisten die Erteilung der Prügelstrafe als schwere Menschenrechtsverletzung verurteilten, rechtfertigte ein Vertreter der zuständigen Regionalregierung das Vorgehen: „Es geht mehr darum, sie (die Frauen, Anm.) zu erziehen, als ihnen wehzutun. Ich glaube, wir haben härtere Schläge bekommen, als wir in der Schule waren.“