Südkorea streitet über Wehrpflicht für K-Pop-Stars

In Südkorea ist laut einem Bericht des „Guardian“ eine Debatte über eine mögliche Wehrpflichtbefreiung von K-Pop-Stars entbrannt. Derzeit müssen alle tauglichen Männer bis zu ihrem 29. Lebensjahr mindestens 21 Monate in der Armee dienen. Hintergrund der strikten Regeln ist der Konflikt mit Nordkorea. Wehrdienstverweigerern droht eine Gefängnisstrafe.

BTS knackte US-Charts

Davon ausgenommen sind auch K-Pop-Stars nicht, obwohl diese im Ausland zunehmend für Furore sorgen. So knackte die siebenköpfige Boyband BTS nun bereits zweimal die US-Billboard-Charts, der Hit „Fake Love“ konnte auf YouTube über 300 Millionen Views sammeln. Dass sie trotzdem in die Armee müssen, wird als Diskriminierung kritisiert.

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Unter K-Pop-Fans ist das Wehrpflichtproblem bereits lange bekannt, immer wieder verschwinden Musiker zwei Jahre von der Bildfläche. Mittlerweile debattiert aber auch die Regierung darüber, ob es für die erfolgreichsten, Idol genannten Stars in Zukunft eine Ausnahme geben könnte.

Ausnahmen für Gewinner

Denn bereits jetzt kann der Wehrdienst umgangen werden: Im Austausch für Siege bei bestimmten internationalen Bewerben winkt eine Befreiung. Davon profitiert vor allem der Sport. So entgingen der Tottenham-Profi Son Heung Min und der Rest der südkoreanischen Fußballnationalelf durch den Sieg einer Goldmedaille bei den Asienspielen dem Wehrdienst. Für Son hätte dieser wohl ein verfrühtes Karriereende bedeutet.

Und: Die Sonderregel gilt auch für die Gewinner klassischer Wettbewerbe, was K-Pop-Fans als Argument werten. Unterstützung kam in der Causa zuletzt auch von Premierminister Lee Nak Yon. Das Militär solle „eine vernünftige Regelung ausarbeiten, die sich an den lauter werdenden Forderungen der Öffentlichkeit orientiert“.

Öffentlichkeit gespalten

Laut „Korea Times“ signalisierte das Verteidigungsministerium Bereitschaft für eine Änderung der Regelung, nannte aber keine Details. Die Öffentlichkeit ist in dem Thema jedenfalls gespalten: Laut einer Umfrage sprachen sich 48 Prozent für und 44 Prozent gegen eine Ausweitung der Ausnahmeregelung aus.