Beobachter: Syrische Armee greift Rebellenhochburg Idlib an

Die syrische Armee hat Beobachtern zufolge die letzte Rebellenhochburg Idlib im Nordwesten des Landes angegriffen. Granaten seien in der Nacht und heute Früh in der Umgebung von Dschisr al-Schughur im Westen der Provinz eingeschlagen, teilte die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit.

Die in Großbritannien ansässige Beobachtungsstelle bezieht ihre Angaben von Aktivisten an Ort und Stelle. Ihre Angaben sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen.

Der betroffene Landstrich war nach Angaben der Organisation, von Rettungskräften und Rebellen bereits gestern Ziel der Angriffe der russischen und syrischen Luftwaffe.

Rebellen sprengen Brücke

Rebellen sprengten laut den Angaben eine weitere Brücke, um einen Vormarsch der Regierungstruppen zu erschweren. Nach Angaben aus regierungsnahen Kreisen in der syrischen Hauptstadt Damaskus wird derzeit eine Offensive auf Idlib vorbereitet. In den vergangenen Jahren wurden Hunderttausende Rebellen und Extremisten nach ihrer militärischen Niederlage aus anderen Rebellengebieten Syriens in die Provinz Idlib gebracht.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan, der am Freitag mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin und dem iranischen Präsidenten Hassan Rouhani in Teheran beraten will, warnte vor einem Angriff auf die Provinz Idlib. Das würde zu einem Massaker führen, sagte Erdogan der türkischen Zeitung „Hürriyet“ zufolge.

Russland und der Iran unterstützen den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad im Kampf gegen die Rebellen. Die Türkei ist besorgt, weil die Stadt Idlib nur wenige Kilometer von der türkisch-syrischen Grenze entfernt liegt.