Einigung im „Jakobsmuschel-Krieg“

Im „Jakobsmuschel-Krieg“ um unterschiedliche Fangauflagen im Ärmelkanal haben französische und britische Fischer eine Einigung erzielt. „Wir haben die Vereinbarung von 2017 erneuert“, sagte der Präsident des französischen Fischereikomitees, Gerard Romiti, gestern nach Verhandlungen in London. Der Vertrag sieht eine zeitliche Begrenzung des Fangs für alle Fischkutter ab 15 Meter Länge vor.

Künftig sollen sich aber auch kleinere britische Kutter vor der französischen Küste Beschränkungen unterwerfen. Für kleinere Kutter gebe es nun eine „grundsätzliche Übereinstimmung“, sagte Romiti. Im Gegenzug sollten die britischen Fischer Entschädigungen erhalten, deren Höhe noch festgelegt werden müsse. Die Verhandlungen würden morgen in Paris fortgesetzt.

Heftige Auseinandersetzung auf hoher See

Französische und britische Fischer hatten sich in der vergangenen Woche im Ärmelkanal eine heftige Auseinandersetzung auf hoher See geliefert. Franzosen versuchten, die Konkurrenten aus Großbritannien davon abzuhalten, vor der Küste der Normandie Jakobsmuscheln zu fangen. Die britische BBC sprach von einem „Jakobsmuschel-Krieg“.

Grund für den jahrelang schwelenden Konflikt ist, dass französische Fischer gesetzlich dazu verpflichtet sind, eine Schonzeit für Jakobsmuscheln zwischen Mai und Oktober einzuhalten. Für britische Fischer gilt dieses Verbot nicht. Sie pochten daher auf ihr Recht, vor der französischen Küste arbeiten zu dürfen.