Anonymer „NYT“-Beitrag: Interner Widerstand gegen Trump

Innerhalb der US-Regierung gibt es nach einem Bericht eines anonymen hochrangigen Regierungsmitarbeiters in der „New York Times“ („NYT“) aktiven Widerstand gegen Präsident Donald Trump. Die Zeitung veröffentlichte in einem seltenen Schritt einen anonymen Gastbeitrag.

Dort heißt es: „Viele von Trump Ernannte haben gelobt, dass wir tun, was wir können, um unsere demokratischen Institutionen zu schützen, während wir Herrn Trumps verfehltere Impulse vereiteln, bis er nicht mehr im Amt ist.“

„Die Wurzel des Problems ist die Amoralität des Präsidenten“, heißt es in dem Gastbeitrag weiter. „Das Dilemma – was er nicht ganz versteht – ist, dass viele hochrangige Mitarbeiter in seiner eigenen Regierung von innen heraus unablässig daran arbeiten, Teile seines Programms und seiner schlimmsten Neigungen zu verhindern. (…) Ich bin einer von ihnen.“

Trump bezeifelt Existenz des anonymen Autors

Trump wies den Gastbeitrag als „anonym, das heißt feige“ zurück. „Wenn die feige anonyme Person wirklich existiert, muss die ‚Times‘ ihn oder sie zum Zweck der nationalen Sicherheit sofort an die Regierung ausliefern!“, forderte er im Kurzbotschaftendienst Twitter.

„Existiert der sogenannte ‚ranghohe Regierungsbeamte‘ wirklich, oder ist es nur die angeschlagene ‚New York Times‘ mit einer weiteren erfundenen Quelle?“, twitterte Trump.

Seine Sprecherin Sarah Sanders nannte den Beitrag „erbärmlich, unverantwortlich und selbstsüchtig“ und forderte die „New York Times“ dazu auf, sich zu entschuldigen. Der Autor hintergehe den gewählten Präsidenten, statt ihn zu unterstützen, kritisierte Sanders. „Dieser Feigling sollte das Richtige tun und zurücktreten.“

Die „New York Times“ berichtete, ihr sei der Name des Autors bekannt. Seine Anonymität werde auf seine Bitte hin gewahrt, weil sein Job sonst in Gefahr sei. „Wir glauben, dass die anonyme Veröffentlichung dieses Essays die einzige Möglichkeit ist, unseren Lesern eine wichtige Sichtweise zu übermitteln.“