Dutzende Tote bei Gefechten in Afghanistan

Bei zwei Überfällen auf Sicherheitskräfte in Afghanistan sind mindestens 19 Polizisten und Soldaten getötet worden. Radikalislamische Taliban griffen einen Militärkonvoi in der nordwestlichen Provinz Badghis an, als diese als Verstärkung in den Bezirk Ab Kamari unterwegs waren. Dabei seien mindestens elf Soldaten getötet worden, sagte der Polizeisprecher der Provinz Badghis, Nakib Amini.

Taliban getötet

Bei dem Gefecht seien auch 13 Taliban-Kämpfer getötet und weitere neun verwundet worden. In der nördlichen Provinz Takhar zerstörten Taliban einen Kontrollposten der Polizei im Bezirk Khwaja-e-Ghar. Sie hätten dabei mindestens acht Polizisten getötet, sagte das Provinzratsmitglied Rohullah Raoufi. Ein Polizist sei gefangen genommen worden.

Die Taliban haben in den vergangenen Monaten vermehrt Militärstützpunkte, Kontrollposten sowie Nachschubkonvois der Armee angegriffen. Die Taliban kontrollieren laut Militärangaben knapp 14 Prozent der Bezirke des Landes, weitere 30 Prozent sind umkämpft.

Zahl der Toten nach Anschlag gestiegen

Unterdessen stieg auch die Zahl der Toten des Doppelanschlags in einem Schiitenviertel der afghanischen Hauptstadt Kabul am Vortag auf 26. Die Zahl der Verletzten habe 91 erreicht, sagte der Sprecher des Gesundheitsministeriums, Wahidullah Madschroh.

Ein Selbstmordattentäter hatte sich gestern in einem Wrestlingclub in Westkabul in die Luft gesprengt. Rund 40 Minuten später detonierte in der Nähe eine Autobombe, als Verletzte versorgt und abtransportiert wurden.

Unter den Toten der zweiten Bombe sind zwei Journalisten des TV-Kanals Tolo News: der Reporter Samim Faramarz und der Kameramann Ramis Ahmadi. Vier weitere Journalisten wurden verletzt. Tolo News übertrug die Begräbnisse der beiden jungen Männer.