USA stocken Truppen in Deutschland auf

Die US-Streitkräfte verlegen ungeachtet des Streits um Militärausgaben in der NATO 1.500 zusätzliche Soldaten nach Deutschland. Diese sollten „für die Stärkung der NATO und der europäischen Sicherheit im Einsatz sein“, teilte US-Botschafter Richard Grenell heute in Berlin mit. Derzeit sind etwa 33.000 US-Soldaten in Deutschland stationiert.

„Diese zusätzlich dauerhaft stationierten Mitglieder der US-Streitkräfte werden mit ihren Familien nach Deutschland kommen und hier für die Stärkung der NATO und der europäischen Sicherheit im Einsatz sein“, erklärte Grenell. „Die Amerikanerinnen und Amerikaner sind entschlossen, das transatlantische Bündnis zu stärken, und Präsident (Donald, Anm.) Trumps Zusage, die Verteidigungsfähigkeit der Vereinigten Staaten zu erhöhen, trägt erheblich dazu bei“, teilte er mit.

Von der Leyen begrüßt Vorstoß

Äußerungen von US-Präsident Trump hatten zuletzt Fragen zur künftigen Rolle der USA in der NATO aufgeworfen. Die deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) begrüßte die Verlegung zusätzlicher Kräfte. „Die US-Entscheidung, die militärische Präsenz bei uns in Deutschland zu verstärken, ist ein willkommenes Zeichen für die Vitalität der transatlantischen Beziehungen“, sagte Von der Leyen. „Und sie ist auch ein Bekenntnis zur gemeinsamen Sicherheit.“

Trump hatte beim NATO-Gipfel im Juli in Brüssel mit einem Alleingang in Verteidigungsfragen gedroht, sollten die Bündnispartner ihre Verteidigungsausgaben nicht erhöhen. Offen ließ er allerdings, wie das konkret aussehen könnte. Theoretisch denkbar wäre in einem solchen Fall eine Reduzierung des NATO-Engagements der USA – zum Beispiel, indem sie zur Abschreckung Russlands in Europa stationierte Truppen zurückziehen. Nach einer Krisensitzung bei dem Gipfel hatte Trump allerdings zugesichert, weiter zur NATO zu stehen.