Demonstranten im Basra zündeten iranisches Konsulat an

Demonstranten haben in der irakischen Stadt Basra das iranische Konsulat angegriffen und in Brand gesetzt. Irakische Sicherheitskräfte gaben Schüsse ab, um die Proteste gestern aufzulösen. Seit Wochen kommt es im schiitisch dominierten Basra zu Protesten. Die Demonstranten fordern Arbeitsplätze, sauberes Trinkwasser und eine sichere Stromversorgung. Am Donnerstag waren bereits andere Gebäude wie das der Provinzregierung in Brand gesteckt worden.

Brennendes Konsulat im Iran
APA/AFP/Haidar Mohammed Ali

Seit vergangenem Wochenende starben bei Unruhen mindestens neun Menschen, 93 weitere wurden verletzt, darunter 18 Sicherheitskräfte. Obwohl die Provinz zu den ölreichsten Regionen der Welt gehört, leidet sie wie auch der Rest des Landes unter Strommangel. Für Wut sorgt zudem die Verschmutzung des Trinkwassers, Tausende sind bereits erkrankt, sowie die im ganzen Irak grassierende Korruption.

Heute will das Parlament in einer außerordentlichen Sitzung über die Forderungen der Demonstranten sowie die Gewalt debattieren, die seit Beginn des Monats immer wieder aufflammt. Die Sitzung findet statt, obwohl das Parlament gespalten ist: Zwei Lager behaupten jeweils, den größeren parlamentarischen Block zu bilden und daher den neuen Premierminister benennen zu dürfen.