Tsipras verspricht mehr Geld und weniger Steuern

Der griechische Regierungschef Alexis Tsipras hat seinen Landsleuten versprochen, in den kommenden Monaten und Jahren stufenweise den Mindestlohn und die Pensionen zu erhöhen sowie Steuern zu senken. Das Land könne jedoch nur dann langfristig stabilisiert werden, wenn die Reformen fortgesetzt würden und es Investitionen gebe. Athen werde alle Maßnahmen im Einvernehmen mit den Gläubigern angehen.

„Wir sind entschlossen, das (mit den Gläubigern) Vereinbarte einzuhalten“, sagte Tsipras gestern Abend bei einer vom Fernsehen übertragenen Rede zur Eröffnung einer Handelsmesse in der nordgriechischen Hafenstadt Thessaloniki. Die griechische Wirtschaft wachse und die Arbeitslosigkeit sinke stetig.

Tsipras: Land muss sich keine Sorgen machen

Nach acht Jahren hatte Griechenland am 20. August den Euro-Rettungsschirm verlassen. Seit dem Ende des Finanzhilfsprogrammen muss sich das Land nun wieder allein finanzieren. Zurzeit sind die Zinsen für zehnjährige Staatsanleihen mit etwa 4,3 Prozent ungünstig, es ist der höchste Stand seit Ende Juni. Griechenland hat nach Worten von Tsipras jedoch ein Kapitalpolster von 24 Milliarden Euro und brauche sich deswegen keine Sorgen zu machen.

Vor dem Auftritt von Tsipras bei der 83. Internationalen Messe von Thessaloniki (DETH) war es zu Krawallen gekommen. Die Polizei ging mit Tränengas gegen Demonstranten und Demonstrantinnen vor. Proteste gab es sowohl von Gewerkschaften (gegen Sparpolitik und die hohe Arbeitslosigkeit) als auch von rechtsextremen Gruppierungen (gegen einen Kompromiss im Namensstreit mit Mazedonien). Gegen deren Kundgebungen traten wiederum Linksautonome auf.