Nigerias Armee eroberte Stadt von Boko Haram zurück

Das nigerianische Militär hat nach eigenen Angaben eine von Kämpfern der Islamistenmiliz Boko Haram eingenommene Stadt im Nordosten des Landes zurückerobert. Ein Armeesprecher sagte der Nachrichtenagentur AFP heute, das Militär kontrolliere die Stadt Gudumbali in der Region Guzamala im Bundesstaat Borno.

Boko-Haram-Kämpfer hatten den dortigen Militärstützpunkt am Freitag besetzt und geplündert. Gestern zogen sie aus Gudumbali wieder ab. Der Sprecher sagte, bei dem Angriff der Islamisten habe es keine Opfer gegeben. Ein Mitglied einer örtlichen Miliz hatte dagegen berichtet, mindestens acht Zivilisten seien getötet worden.

Mögliche Verbindung zum IS

Nach Angaben von örtlichen Behördenvertretern und Sicherheitskräften gehörten die Angreifer zu einer Boko-Haram-Untergruppe, die mit der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) verbündet sein soll. Ihr Anführer Abu Nusab al-Barnawi will nach eigenen Angaben nur militärische Ziele oder Regierungseinrichtungen angreifen. Dagegen ist die von Abubakar Shekau geführte Fraktion von Boko Haram für Selbstmordanschläge gegen Zivilisten und Zivilistinnen sowie Entführungen bekannt.

Die Regierung hatte die Region Guzamala für sicher erklärt und aus der Gegend geflüchtete Menschen aufgerufen, in ihre Heimatdörfer zurückzukehren. Tatsächlich aber gibt es weiterhin Boko-Haram-Angriffe. Hilfsorganisationen warnen zudem, dass es in der Region an der grundlegendsten Infrastruktur fehlt.

Boko Haram kämpft im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias für einen islamistischen Staat. In den vergangenen Monaten hat sie ihre Angriffe auf militärische Ziele wieder verstärkt. Durch die Angriffe von Boko Haram wurden in den vergangenen neun Jahren 20.000 Menschen getötet und 2,6 Millionen in die Flucht getrieben.