Nach den geplatzten Verhandlungen zwischen der jemenitischen Regierung und den Huthi-Rebellen sind bei Kämpfen und Luftangriffen nahe der Hafenstadt Hudaida elf Soldaten und 73 Rebellen gestorben. Dutzende weitere Menschen seien verletzt worden, teilten Krankenhäuser gestern mit.
Die geplanten Friedensgespräche unter UNO-Vermittlung kamen nicht zustande, da die Rebellen dem Treffen in Genf fernblieben. Da Rebellenchef Abdulmalik al-Huthi in der Folge zum Widerstand gegen die Regierung aufrief, könnte sich der Konflikt nun weiter verschärfen.
Bürgerkrieg seit 2014
Im Jemen herrscht seit 2014 ein Bürgerkrieg, in dem nach UNO-Angaben bereits etwa 10.000 Menschen getötet wurden, unter ihnen Tausende Zivilisten. Nach Einschätzung der UNO handelt es sich um die schwerste humanitäre Krise weltweit.
Die indirekten Gespräche in Genf sollten die ersten Bemühungen um einen Frieden durch Verhandlungen seit 2016 sein. Damals waren die Verhandlungen zwischen der Regierung und den Huthi-Rebellen in Kuwait nach 108 Tagen ohne eine Einigung zu Ende gegangen. Anschließend saß die Delegation der Rebellen wegen einer Luftblockade drei Monate lang in Oman fest.
Angeheizt wird der Konflikt dadurch, dass beide Seiten große Regionalmächte hinter sich haben: Die Regierung von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi wird vom sunnitischen Saudi-Arabien unterstützt, der schiitische Iran unterstützt die Huthi-Rebellen.