Belugas adoptieren Narwal

Eine Geschichte fast wie aus einem Disney-Film hat ein Forschungsteam im kanadischen Sankt-Lorenz-Strom beobachtet. Eine Drohne der Group for Research and Education on Marine Mammals (GREMM) filmte im Juli eine Gruppe von jungen Belugas oder Weißwalen – und mitten unter ihnen einen jungen Narwal, wie unter anderem der britische „Guardian“ berichtete.

Die weißen Kleinwale schwammen und spielten mit ihrem Verwandten, als ob er einer von ihnen wäre. Sie schienen sich nicht daran zu stören, dass er mit seiner grauen Farbe und dem langen Stoßzahn optisch aus der Gruppe herausstach. „Er benahm sich, als wäre er einer der Burschen“, zitierte The Weather Network GREMM-Wissenschaftler Robert Michaud.

Gleiche Familie, unterschiedliches Verhalten

Belugas, auch Weißwale genannt, gehören wie Narwale zur Familie der Gründelwale. Beide Arten sind als soziale Tiere bekannt. Treffen sie in freier Wildbahn aufeinander, interagieren sie aber normalerweise nicht miteinander. Sie unterscheiden sich auch in ihrem Jagd- und Revierverhalten.

Beide Spezies leben üblicherweise in arktischen Gewässern. Nach der letzten Eiszeit blieb ein Beluga-Zweig aber in den Wässern des Sankt-Lorenz-Stroms zurück. Warum sich der junge Narwal in südlichere Gefilde verirrte, ist nicht bekannt. Eine neue Familie hat er dort jedenfalls gefunden.