Indiens Monumentalstatuen sollen Weltrekorde brechen

Ende Oktober will Indien die weltweit höchste Statue enthüllen. 182 Meter wird das Bildnis des indischen Widerstandskämpfers und Politikers Sardar Patel nach seiner Fertigstellung in die Höhe ragen. Das Bauwerk im westlichen Bundesstaat Gujarat wird die bisherige Rekordhalterin, die 2002 errichtete Buddha-Statue im chinesischen Lushan (128 Meter inklusive Sockel), dann um fast 55 Meter überragen.

Die 182 Meter hohe Statue des indischen Freiheitskämpfers Sardar Vallabhbhai Patel
AP/Ajit Solanki

Der erste Platz könnte für die „Statue der Einheit“, so ihr offizieller Name, aber schon bald wieder Geschichte sein. Wenngleich der Weltrekordtitel in Indien bleiben wird: Vor der Küste Mumbais sollen in Kürze die Arbeiten an der Statue für den Hindu-Fürsten Shivaji beginnen. Errichtet auf einer künstlichen Insel soll die Statue inklusive Sockel 212 Meter hoch werden.

Hoher Symbolwert für Regierung

Umgerechnet rund 780 Mio. Euro werden die beiden Statuen geplanterweise gemeinsam kosten, bezahlt aus öffentlichen Mitteln. Für die nationalhinduistische indische Regierung hätten die Monumente einen großen Wert, schreibt der britische „Guardian“. Das Bildnis von Patel gab Premier Narendra Modi vor fünf Jahren noch in seiner Zeit als Regierungschef von Gujarat in Auftrag.

Patel, der „eiserne Mann Indiens“, gilt den Hindu-Nationalisten als Symbolfigur. Nach der Unabhängigkeit des Landes gelang es ihm – teils mit Gewalt –, ein Auseinanderbrechen Indiens in Teilstaaten zu verhindern. Die Hindu-Nationalisten stoßen sich bis heute daran, dass Patel hinter Jawaharlal Nehru nur Vizepremier wurde.

Der Hindu-Fürst Shivaji wiederum wurde in der jüngeren Geschichtsschreibung zum Vorkämpfer der indischen Unabhängigkeit stilisiert. Er gilt den Nationalisten als Symbol einer Hindu-Herrschaft und Gegenentwurf zum muslimischen Großmogul Aurangzeb.