Der Internationale Währungsfonds (IWF) verschiebt nach Informationen eines Insiders eine drei Milliarden Dollar schwere Kredittranche an das gegen eine Wirtschaftskrise kämpfende Argentinien. Die Auszahlung an die Regierung in Buenos Aires werde zurückgehalten, bis neue Bedingungen für eine bereits zugesagte Finanzhilfe über 50 Milliarden Dollar verhandelt seien, verlautete gestern aus dem argentinischen Wirtschaftsministerium. Die Kredittranche sollte ursprünglich noch in diesem Monat überwiesen werden.
Die argentinische Regierung steht unter Druck, da die Landeswährung Peso seit Jahresbeginn rund die Hälfte ihres Wertes verloren hat. Nur zwei Jahre nach der Rückkehr zum Wachstum steuert die Wirtschaft wieder auf eine Rezession zu. Investoren auf den Finanzmärkten bezweifeln, dass es Präsident Mauricio Macri gelingt, die Konjunktur anzuschieben und zugleich Ausgaben zu kürzen und die Inflation einzudämmen. Das Land hat den IWF gebeten, aus dem vor Kurzem bewilligten Hilfsprogramm über rund 50 Milliarden Dollar Auszahlungen vorzuziehen.