Feuer in Wiener Polizeianhaltezentrum gelegt

Schubhäftlinge haben in der Nacht in einer Zelle des Wiener Polizeianhaltezentrums (PAZ) am Hernalser Gürtel in der Josefstadt Feuer gelegt. Dabei wurden alle sechs Insassen der Zelle – fünf Afghanen und ein Iraner – schwer verletzt. Der Verdacht liegt nahe, dass es sich um einen Suizidversuch handelte: Laut Polizeisprecher Harald Sörös wurde ein angesengter Abschiedsbrief gefunden.

Die Flammen waren schnell gelöscht. Wegen der starken Rauchentwicklung wurden 39 weitere Häftlinge aus dem ersten Stock des PAZ evakuiert. Die Rettung brachte die sechs Schwerverletzten in verschiedene Wiener Krankenhäuser. Sie dürften nach ersten Informationen zwischen 19 und 40 Jahren alt sein. Zwei mussten künstlich beatmet werden, alle sechs wurden auf Intensivstationen untergebracht.

Die Berufsrettung war mit einem Großaufgebot am Einsatzort. Unter den rund 20 Einsatzfahrzeugen waren auch die Wagen des Katastrophenzuges. Der innere Gürtel war einige Zeit für den Verkehr gesperrt. Zahlreiche Wägen von Polizei und Rettung blockierten die Fahrbahn. Erst nach Mitternacht war die Strecke wieder passierbar.