Katalonien vor Jahrestag: Massenschlägerei verhindert

Wenige Woche vor dem ersten Jahrestag des illegalen Unabhängigkeitsreferendums spitzt sich in Katalonien die Spannung zwischen Befürwortern und Gegnern der Loslösung von Spanien zu. Heute konnte die katalanische Regionalpolizei Mosso d’Esquadra in Barcelona nur knapp Zusammenstöße zwischen beiden Lagern verhindern.

Tausende Menschen protestierten in den Straßen der Mittelmeer-Metropole gegen den Missbrauch der Sprache durch die Separatisten. Konkret richtete sich die Kritik gegen die separatistische Regionalregierung, welche dem Katalanischen nicht nur Priorität als Amtssprache gebe, sondern das Spanische in den katalanischen Schulen auch zu einer Art Fremdsprache degradiere, der genauso viele Unterrichtsstunden wie dem Englisch gewidmet würden.

Weitere Spannungen befürchtet

Eigentlich sollte es eine Abschlussveranstaltung auf der Plaza Sant Jaume geben. Doch die „Komitees zur Verteidigung der Republik“ mobilisierten sich spontan über Soziale Netzwerke, um schnell den Platz und die für die Abschlusskundgebung der Unabhängigkeitsgegner vorbereitete Bühne zu besetzen. Bereits in den frühen Morgenstunden schlugen erste separatistische Gruppen sogar Zelte auf dem Platz auf.

Die Regionalpolizei befürchtete gewaltsame Zusammenstöße zwischen den beiden Gruppen. Kurz bevor der Protestmarsch die Plaza de Sant Jaume erreichte, konnte die Polizei die Veranstalter der Gruppe „Wir sprechen Spanisch“ allerdings davon überzeugen, die Route und den Ort der Abschlussveranstaltung zu ändern. Unterdessen befürchten die Polizei und die spanische Zentralregierung, dass die sozialen Spannungen in Katalonien mit dem Näherkommen des ersten Jahrestags des Unabhängigkeitsreferendums noch zunehmen könnten.