Studie: Mehrheit sieht Integration in Deutschland positiv

Die Mehrheit der deutschen Bevölkerung stellt der Integration von ausländischen Personen in Deutschland ein positives Zeugnis aus. „Menschen mit wie ohne Migrationshintergrund bewerten das Zusammenleben in der Einwanderungsgesellschaft insgesamt weiterhin positiv“, teilte der Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR) heute als Ergebnis einer umfangreichen Studie in Berlin mit.

Kaum Veränderungen zu 2015

Es gebe seit einer ähnlichen Erhebung im Jahr 2015 nur geringfügige Veränderungen. Das SVR-Integrationsbarometer misst das Integrationsklima in Deutschland. Dabei müssen die Befragten das Integrationsklima auf einer Skala von null (sehr negativ) bis 100 (sehr positiv) bewerten.

Zwischen Juli 2017 und Jänner 2018 wurden insgesamt 9.298 Personen telefonisch befragt. Davon waren 2.720 ohne Migrationshintergrund, 1.438 Aussiedler, 1.479 türkischstämmige Personen, 1.532 Zuwanderer oder Zuwanderinnen aus einem EU-Land und 1.760 Personen mit Migrationshintergrund aus der übrigen Welt.

Bei Personen ohne Migrationshintergrund zeigt sich eine leichte Verschlechterung beim Integrationsklimaindex von 65,4 Punkten 2015 auf nun 63,8 Punkte, was aber weiter deutlich im positiven Bereich (über 50) liegt. Eine geringfügige Verschlechterung zu 2016 gibt es auch bei Zugewanderten aus EU-Staaten.

Weniger Kontakt, mehr Skepsis

Positiv wird das Zusammenleben vor allem dort gesehen, wo kulturelle Vielfalt im Alltag erlebt wird. Menschen im Osten erlebten es skeptischer als im Westen, was sich laut den Autoren und Autorinnen vor allem mit dem geringeren Kontakt zu Zugewanderten erklären lässt.

Weiters zeigt die Studie, dass die Mehrheit der Befragten weiterhin bereit ist, Flüchtlinge aufzunehmen. Sie befürwortet gleichzeitig Maßnahmen, um den Zuzug zu begrenzen. Es gebe keinen Trend, Flüchtlinge als Gefahr für den Wohlstand zu sehen.