Energieministertreffen beginnt mit NGO-Protest

Der Beginn des Treffens der EU-Energieministerinnen und -Energieminister in Linz ist heute von einer Protestaktion der Umweltschutzorganisation Greenpeace begleitet worden.

Mehrere Greenpeace-Aktivistinnen und -Aktivisten seilten sich vom obersten Stockwerk des Hotels Marriott ab. Das Hotel liegt direkt gegenüber dem Design Center, wo sich heute die Energieminister und Energieministerinnen der EU treffen.

Greenpeace-Transparent
ORF.at/Martin Steinmüller-Schwarz

“Stop Cash for Coal, Gas and Nuclear" war auf dem Transparent zu lesen, das die NGO an der Hotelfassade entrollte. Die Umweltschutzorganisation protestierte damit gegen Mechanismen, die in der EU weiterhin Anwendung finden.

Kapazitätsmechanismen für Köstinger sinnvoll

Kapazitätsmechanismen erlauben EU-Staaten, unrentable Kraftwerke zu fördern, damit diese betriebsbereit bleiben. Das soll vordergründig sicherstellen, dass Stromengpässe schnell ausgeglichen werden. Umweltschutzorganisation und auch manche Politikerinnen und Politiker in der EU sind aber der Meinung, dass dadurch die Förderung fossiler Brennstoffe und Atomenergie durch die Hintertür stattfindet.

Umweltministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP), Gastgeberin des heutigen informellen Treffens, sagte vor Beginn der Sitzung, der Kapazitätsmechanismus sei aus Sicht der Versorgungssicherheit sinnvoll. Ziel sei es aber, langfristig auf erneuerbare Energie umzusteigen.

Initiative soll Wasserstofftechnologie vorantreiben

Einen Schritt dahin sah die Ministerin in der gestern verabschiedeten Wasserstoffinitiative. Das Papier fordert den Ausbau von Wasserstoffinfrastruktur und eine verstärkte Erforschung der Technologie. Gestern unterschrieben im Zuge einer Konferenz bereits Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft und Forschung das Papier. Heute sollen Teilnehmerinnen und Teilnehmer des informellen Ministertreffens folgen.