„Brexit“ bremst Mini: BMW schließt Werk für vier Wochen

BMW schließt sein Werk für den Kleinwagen Mini im englischen Oxford unmittelbar nach dem Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union im März 2019 für vier Wochen. Der Autohersteller bereitet sich, wie zuvor schon andere Unternehmen, mit dem Schritt auf einen „Brexit“ ohne Folgeabkommen mit der Europäischen Union vor.

Risiken sollen minimiert werden

Die sonst im Sommer übliche Wartungsphase werde vorgezogen und beginne im kommenden Jahr bereits am 1. April, sagte eine BMW-Sprecherin gestern. „Damit wollen wir Risiken einer möglichen Unterbrechung der Teilelieferung durch einen Brexit ohne Folgeabkommen mit der EU minimieren.“

Großbritannien will die EU nach derzeitigem Stand am 29. März verlassen. Wie das ablaufen soll, ist unklar, die Verhandlungen über ein Folgeabkommen sind ins Stocken geraten. EU-Ratspräsident Donald Tusk warnte einen Tag vor einem informellen EU-Gipfel in Salzburg vor „katastrophalen“ Folgen eines chaotischen „Brexits“.

Standort in Oxford gesichert

BMW schätzt die Wahrscheinlichkeit als gering ein, dass es zu einem chaotischen Ausscheiden Londons kommt. Das Unternehmen sei aber auf Sicherheit angewiesen, „und die schaffen wir uns damit ein Stück weit selbst“, sagte die Sprecherin. Die Entscheidung, die sonst im Sommer übliche Wartungs- und Umbauphase vorzuziehen, sichere den Standort in Oxford.

BMW will ab kommendem Jahr in dem Werk in Südengland den Elektro-Mini herstellen. Im vergangenen Jahr bauten die Münchner in dem Werk fast 220.000 Autos, das sind 13 Prozent aller Fahrzeuge, die in Großbritannien produziert wurden.

Autohersteller fürchten höhere Kosten

Auch Marktführer Jaguar Land Rover warnte zuletzt vor den Folgen des „Brexits“ und kündigte gestern an, von Oktober bis Anfang Dezember eine Dreitagewoche im Werk in Castle Bromwich einzuführen. Die Autohersteller, die in Großbritannien insgesamt 850.000 Mitarbeiter beschäftigen, befürchten höhere Kosten und Verzögerungen, wenn Grenzkontrollen für Teile aus der EU eingeführt werden.