Ukrainisches Parlament will Friedensnobelpreis für Senzow

Der in Russland inhaftierte Regisseur Oleg Senzow ist vom ukrainischen Parlament für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen worden. „Während der gesamten Haftzeit zeigt Oleg Senzow ein Beispiel für Heldenmut und gewaltfreien Widerstand gegen den Besatzerstaat“, begründeten die Urheber ihren Antrag, der heute in Kiew mit deutlicher Mehrheit beschlossen wurde.

Der 42-Jährige war 2014 nach der russischen Annexion der Schwarzmeer-Halbinsel Krim festgenommen worden. Später wurde er in einem international kritisierten Prozess als angeblicher Terrorist zu 20 Jahren Haft verurteilt. Seit etwas mehr als vier Monaten ist der Ukrainer im Hungerstreik. Sein Zustand soll sich verschlechtert haben, obwohl er über einen Tropf Nährstoffe erhält.

Der diesjährige Träger oder die Trägerin des Friedensnobelpreises wird im Oktober bekanntgegeben. Nach Angaben des Komitees in Oslo gab es 331 Kandidaten und Kandidatinnen. Der Vorschlag aus der Ukraine kommt für 2018 zu spät, er kann den Regeln nach erst kommendes Jahr berücksichtigt werden.