SVP: Doppelpass „symbolischer Wert für Südtiroler“

Die doppelte Staatsbürgerschaft könne eine Gelegenheit sein, um die Beziehungen zwischen Italien und Österreich weiter zu intensivieren. Das betonte die Senatorin der Südtiroler Volkspartei (SVP), Julia Unterberger, in einer Presseaussendung gestern. „Der Vorschlag Österreichs würde zu keinen substanziellen Änderungen führen – und so muss er auch verstanden werden“, so Unterberger.

Kein Verständnis für Protest gegen Pläne

Den Protest des italienischen Außenministers Enzo Moavero Milanesi gegen Österreichs Pläne könne sie nicht ganz verstehen. „So werden nur trennende Reibungsflächen geschaffen, die nichts bringen“, sagte die SVP-Senatorin. Das Vorhaben Österreichs beziehe sich auf Menschen, die allesamt Bürger der Europäischen Union seien. „Die doppelte Staatsbürgerschaft hätte vielmehr einen symbolischen Wert für alle jene Südtiroler, die sich nach wie vor stark mit Österreich verbunden fühlen“, meinte die Parlamentarierin.

„Für viele Südtiroler steht das Ende des Ersten Weltkrieges noch immer für den Beginn einer Zeit der Entwurzelung und des Leides“, betonte SVP-Parlamentarier Dieter Steger. Die doppelte Staatsbürgerschaft könne eine Geste zur vollständigen Versöhnung darstellen, eine weitere Gelegenheit, um den Wert des Zusammenlebens im gegenseitigen Respekt und vor dem Hintergrund der jeweiligen Geschichte zu bekräftigen.

Darüber hinaus könne sich diese doppelte Staatsbürgerschaft auch auf die Idee der Europäischen Union auswirken. „Zwei starke EU-Staaten stellen sich gemeinsam hinter eine Initiative, welche die grundlegenden Werte des Zusammenlebens und der Freundschaft zwischen den Völkern unterstreicht“, meinte der SVP-Parlamentarier Meinhard Durnwalder. Das könne auch positive Folgen für andere Staaten haben. Deshalb sei zu hoffen, dass die italienische Regierung der Diskussion mit den österreichischen Kollegen nicht aus dem Weg gehe.