Nordkorea bekräftigt Willen zur atomaren Abrüstung

In das Ringen um eine atomare Abrüstung Nordkoreas kommt Bewegung. Auf dem Gipfel mit Südkoreas Präsident Moon Jae In in Pjöngjang sagte der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un nach südkoreanischen Angaben heute zu, seine wichtigste Atomanlage in Yongbyon zu schließen, wenn die USA im Gegenzug auch zu einem Entgegenkommen bereit seien.

Als konkrete Maßnahme kündigte Moon an, dass Nordkorea die Testanlage für Raketenantriebe in Sohae an der Westküste und die dortige Startrampe unter Aufsicht internationaler Inspekteure abbauen wolle. US-Experten hatten im Juli berichtet, Nordkorea habe bereits mit der Demontage wichtiger Teile der umstrittenen Raketenanlage begonnen.

Unklar ist allerdings, wann und wie genau der Abbau der Atom- und Raketenanlagen vonstatten gehen soll, und was Kim im Gegenzug von den USA erwartet. Kim sagte auch nichts über den Abbau seines bestehenden Atom- und Raketenarsenals. Das ist eine wichtige Forderung der USA.

Gemeinsame Bewerbung für Olympische Spiele

Kim will nach eigenen Angaben „bald“ seinen ersten Besuch in Seoul folgen lassen, wie er nach der zweiten Runde der Verhandlungen auf dem dreitägigen Gipfel mitteilte. Beide koreanischen Staaten wollten sich zudem gemeinsam um die Austragung der Olympischen Spiele 2032 bewerben, erklärte Moon.

Zuvor hatten beide Führer eine gemeinsame „Erklärung von Pjöngjang“ unterzeichnet. Anschließend unterschrieben auch die beiden Verteidigungsminister ein Abkommen zur Verringerung der Spannungen auf der koreanischen Halbinsel.

Pufferzonen an der Grenze

Dafür wollen Nord- und Südkorea verschiedene Puffer- und auch Flugverbotszonen nahe der schwer bewachten Grenze einrichten. Ab 1. November wollen beide Seiten nahe der Grenze auch auf den jeweiligen Nachbarn abzielende Militärübungen einstellen. Mit den Flugverbotszonen im Grenzgebiet sollten ungewollte Zwischenfälle vermieden werden.