SeaWorld zahlt wegen Täuschung von Anlegern Millionen

Wegen Täuschung seiner Anleger zahlen das Freizeitparkunternehmen SeaWorld und sein ehemaliger Chef James Atchison insgesamt fünf Millionen Dollar (4,3 Mio. Euro). Sie hatten in den Jahren 2013 und 2014 die Auswirkungen des Dokumentarfilms „Blackfish“ über Orcas in Gefangenschaft heruntergespielt, wie die US-Börsenaufsicht SEC erklärte.

Film drückte auf Unternehmenswert

Der Kurs der Aktie von SeaWorld fiel wegen des Films aber stark, die Anlegerinnen und Anleger erlitten laut SEC „große Verluste“. SeaWorld Entertainment zahle nun vier Mio. Dollar, Atchinson eine Million Dollar, um einen Prozess zu vermeiden, teilte die SEC gestern (Ortszeit) mit. Weder das Unternehmen noch der Ex-Chef bekannten sich damit zu der Anlegertäuschung, bestritten sie aber auch nicht.

Orcas gelten als sehr soziale Tiere, die unter beengter Einzelhaltung und Gefangenschaft leiden. Der Film „Blackfish“ zeigte 2013, wie sich die Gefangenschaft auf die Schwertwale auswirkt. Auch dass ein Orca einen SeaWorld-Trainer tötete, deckte der Film auf. Das Unternehmen wies zunächst alle Vorwürfe der Filmemacher zurück. Im August 2014 schließlich gab die Geschäftsführung zu, dass der Film für sinkende Besucherzahlen sorgte.

Die SEC kritisierte gestern, SeaWorld habe seinen Ruf als „einen der wichtigsten Vermögenswerte“ dargestellt, habe es aber versäumt, die Auswirkungen von „Blackfish“ auf das Geschäft zeitnah zu analysieren und bekanntzumachen. Wegen des großen öffentlichen Drucks kündigte SeaWorld 2016 an, keine Orcas mehr für seine Shows zu züchten. Nach dem Tod der noch lebenden Tiere werde das Unternehmen künftig keine Schwertwale mehr halten.