Kürzungen bei UNO-Hilfswerk: Tausende bei Demo in Gaza

Tausende Beschäftigte des UNO-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) haben gestern im Gazastreifen gegen geplante Stellenkürzungen demonstriert. Mehr als 5.000 Menschen nahmen an einem Protestzug teil, nachdem das Hilfswerk angekündigt hatte, mehr als 250 Arbeitsplätze in Gaza und dem Westjordanland zu streichen und mehr als 500 weitere in Teilzeitstellen umzuwandeln.

Trump ordnete Zahlungsstopp an

Mit den Stellenkürzungen reagiert das UNRWA auf den Zahlungsstopp der USA. US-Präsident Donald Trump hatte Anfang September entschieden, alle Zahlungen an das Hilfswerk einzustellen. Die USA waren mit mehr als 350 Millionen Dollar (299 Mio. Euro) lange der größte Geldgeber des UNRWA. Gewerkschaftsvertreter Amir al-Mashal kündigte für Montag einen Streik an allen UNRWA-Behörden an.

Das UNO-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge kümmert sich um die rund fünf Millionen registrierten Flüchtlinge, die im Zusammenhang mit der Staatsgründung Israels 1948 vertrieben wurden oder geflohen sind. Washington hatte seine Zahlungen an das Hilfswerk bereits Anfang des Jahres drastisch gekürzt.

An Bereitschaft zu Friedensgesprächen gebunden

Trump will die Hilfen für die Palästinenser so lange zurückhalten, wie diese nicht zu Friedensgesprächen mit Israel bereit sind. Die Palästinenser hatten ihrerseits nach der Entscheidung, die US-Botschaft in Israel von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen, ihre offiziellen Kontakte zu Washington abgebrochen; sie beanspruchen Ostjerusalem als Hauptstadt eines Palästinenser-Staates. Am Donnerstag stellte die diplomatische Vertretung der Palästinenser in Washington auf Druck des Weißen Hauses ihre Arbeit ein.