USA: 3-D-Waffen-Pionier wegen sexueller Nötigung gesucht

Der US-Amerikaner Cody Wilson, der mit seinem Kampf für die Legalisierung von Waffen aus dem 3-D-Drucker für Schlagzeilen gesorgt hat, wird in den USA per Haftbefehl wegen sexueller Nötigung gesucht.

Er hatte laut Polizei in Austin, Texas, bezahlten Sex mit einer 16-Jährigen, die er über ein einschlägiges Datingportal kennengelernt hatte. In Texas liegt das Schutzalter bei 17 Jahren. Wilson hält sich zurzeit in Taiwan auf.

Cody Wilson
AP/Austin American-Statesman/Lynda M. Gonzalez

Wilson soll sich mit dem Mädchen Mitte August in einem Hotel getroffen und ihr 500 Dollar bezahlt haben. Knapp eine Woche später begann die Polizei mit ihren Ermittlungen. Für die Tat drohen bis zu 20 Jahre Haft.

Rückflug nicht angetreten

Laut den texanischen Behörden wusste Wilson, dass gegen ihn ermittelt wird. Der Texaner traf laut taiwanesischen Behörden am 6. September in dem Inselstaat ein. Die US-Polizei sagte, Wilson habe einen gebuchten Rückflug verstreichen lassen.

Aus Taiwan hieß es, man suche nach Wilson, habe aber noch kaum Informationen von den US-Behörden erhalten. Ein formales Auslieferungsabkommen zwischen den beiden Ländern gibt es nicht, die beiden Länder arbeiten aber in juridischen Fragen eng zusammen.

Tauziehen um Veröffentlichung von Bauplänen

Der Waffenaktivist Wilson hat mit den US-Behörden seit 2013 einen Rechtsstreit über digitale Baupläne für Schusswaffen aus dem 3-D-Drucker. Die US-Regierung hatte seiner in Texas ansässigen Firma Defense Distributed im Juni erlaubt, Konstruktionspläne für Schusswaffen aus 3-D-Druckern im Internet zu veröffentlichen. Dazu gehören auch Pläne für eine Handfeuerwaffe aus Plastik, die von Metalldetektoren nicht erkannt wird und keine Seriennummer hat.

Mehrere US-Staaten klagten daraufhin die Regierung von Präsident Donald Trump wegen der Genehmigung. Aufgrund der Klagen stoppte ein Bundesgericht in Seattle die Verbreitung der Baupläne Ende Juli vorläufig. Ende August begann Wilson dennoch damit, die digitalen Baupläne zu verkaufen. Wilson argumentierte, das richterliche Verbot gelte nur für die kostenlose Verbreitung der Baupläne. Er habe jedoch damit begonnen, die Dateien zu verkaufen.