Fluharty gewinnt ersten Sokol-Preis für digitale Karikatur

Der erste Sokol-Preis für digitale Karikatur, kritische Zeichenkunst und Satire ist gestern in Krems verliehen worden. Eine Jury unter Schirmherrschaft von Annemarie Sokol, Witwe und Nachlassverwalterin von Erich Sokol hatte die Gewinner und Gewinnerinnen unter rund 400 Einreichungen ausgewählt. Den mit 11.000 Euro dotierten Hauptpreis erhielt der in den USA lebende Karikaturist Thomas Fluharty.

Cover für „MAD“, „Spiegel“, „Time“

Fluharty gestaltete unter anderem Cover für das Satiremagazin „MAD“, den „Spiegel“ und „Time“. Sein „Time“-Cover sei später an die Sammlung der National Portrait Gallery gegangen, hieß es in einer Aussendung.

Den ebenfalls mit 11.000 Euro dotierten Sokol Würdigungspreis für besondere Leistungen oder Lebenswerk bekam Sebastian Krüger aus Deutschland, Karikaturist und Zeichner für Zeitschriften sowie Illustrator und Gestalter von Plattencovern.

Zwei Stipendien verliehen

Die beiden „AIR – Artist in Residence Niederösterreich Stipendien“ für einen Studienaufenthalt in Krems gingen an den Deutschen Frank Hoppmann (Jahrgang 1975), dessen Arbeiten u. a. im „Rolling Stone“ und „Handelsblatt“ erschienen sowie an Ramize Erer.

Die 1963 in der Türkei geborene Cartoonistin, die derzeit in Paris lebt, arbeitete 13 Jahre lang bei den Tageszeitungen „Cumhuriyet“ und „Radikal“, wo sie die Figur des „bösen Mädchens“ erfand. Der mit 4.000 Euro dotierte Sokol Förderpreis ging an Nadia Khiari, die als zeichnerische Chronistin der tunesischen „Jasminrevolution“ von 2010/11 bekannt geworden war.

Ausstellung in Karikaturmuseum Krems

Der Preis wird alle fünf Jahre vom Land Niederösterreich in Zusammenarbeit mit der Erich Sokol Privatstiftung Mödling und dem Karikaturmuseum Krems für herausragende Leistungen in der digitalen Zeichenkunst vergeben. Bis 1. Jänner 2018 konnten nationale und internationale Künstler ihre Werke einreichen.

Die Arbeiten der 36 Nominierten wurden parallel zur Erich Sokol Ausstellung im Karikaturmuseum Krems in einem eigenen Ausstellungsraum präsentiert. Das Ergebnis des Votings wurde von der Jury mit berücksichtigt.

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) verwies in ihrer Rede bei der Preisverleihung auch auf den digitalen Wandel im Kunst- und Kulturbereich: „Gerade ein Projekt wie der Sokol-Preis für digitale Karikatur, kritische Zeichenkunst und Satire zeigt deutlich, dass Niederösterreich eine Brücke schlägt, die junge ambitionierte Zeichner/innen mit den Größen der nationalen und internationalen Karikaturszene verbindet.“ 2022 startet die nächste Ausschreibung.