Moorbrand: Katastrophenfall in Niedersachsen ausgerufen

Weil aufkommender Sturm den Moorbrand auf einem Bundeswehrtestgelände im deutschen Bundesland Niedersachsen frisch anfacht, hat der Landkreis Emsland heute den Katastrophenfall ausgerufen.

Eine Evakuierung der Gemeinden Groß Stavern und Klein Stavern mit rund 1.000 Einwohnern könne nicht mehr ausgeschlossen werden, teilte Landrat Reinhard Winter mit. „Eine ganz konkrete Prognose ist derzeit nicht möglich, dennoch ist zu erwarten, dass sich Rauchbelästigung und Funkenflug verschärfen.“

Ausbruch vor über zwei Wochen

Der großflächige Moorbrand war vor mehr als zwei Wochen infolge von Raketentests der Bundeswehr ausgebrochen. Rauch zog zeitweise zu Orten, die mehr als 100 Kilometer von dem Brand entfernt liegen.

Der Landkreis sei gut vorbereitet und man wolle keine Unruhe erzeugen. „Da der Schutz der Bevölkerung für uns an erster Stelle steht, möchten wir aber die Staverner frühzeitig darauf aufmerksam machen, dass eine Evakuierung nicht mehr undenkbar ist.“

Treten Unwetter, Überschwemmungen oder andere Naturgewalten auf, ist das nicht automatisch ein Katastrophenfall. Von einer Katastrophe sprechen Behörden erst, wenn die Bedrohung von vielen Menschen, umfangreichen Sachwerten oder natürlichen Lebensgrundlagen so gravierend ist, dass die betroffene Kommune überfordert ist.