Anschlag auf Militärparade im Iran: Mindestens zehn Tote

Bei einem Anschlag auf eine Militärparade im Südwestiran hat es nach offiziellen Angaben mindestens zehn Tote gegeben. Ein Sprecher des Gouverneursamts in der Stadt Ahwas sagte heute, dass es sich bei den Toten um Soldaten der iranischen Revolutionsgarden (IRGC) sowie einen Reporter handle. Bei dem Angriff gab es auch über 20 Verletzte. Da viele von ihnen in Lebensgefahr schwebten, könne die Zahl der Todesopfer noch steigen, sagte der Sprecher laut Nachrichtenagentur Tasnim.   

Zwei der vier Angreifer seien erschossen, die beiden anderen in der Zwischenzeit gefasst und verhaftet worden, fügte der Sprecher hinzu. Das iranische Staatsfernsehen und die Agenturen sprachen von einem Terroranschlag von Anhängern der Terrormiliz Islamischer Staat (IS).

Nach Angaben der Revolutionsgarden handelt es sich bei den Schützen um Mitglieder einer sunnitischen Separatistengruppe namens al-Ahwasieh, die von Saudi-Arabien unterstützt werde und auch dem IS nahestehe. Die Gruppe hat in der Zwischenzeit auch die Verantwortung für den Angriff übernommen. Zum Tathergang schrieb die Agentur Tasnim, die den Revolutionsgarden nahe steht, dass Unbekannte in der Stadt Ahwas von einem Park aus auf eine Gruppe von Revolutionsgardisten geschossen hätten.

„Umgehende Reaktion“

Außenminister Mohammed Dschawad Sarif verurteilte den Angriff in Ahwas und drohte mit Konsequenzen. „Terroristen, die von einem ausländischen Regime rekrutiert, ausgebildet, bewaffnet und bezahlt wurden, haben Ahwas angegriffen“, schrieb Sarif auf Twitter. Er machte die „Terrorsponsoren in der Region und ihre amerikanischen Herren“ für den Angriff verantwortlich und drohte mit „einer umgehenden und konsequenten Reaktion“ des Iran.

Falls die Berichte stimmen, dass IS-Anhänger für den Anschlag verantwortlich sind, wäre das der zweite Angriff dieser Art im Iran. Im Vorjahr hatten IS-Anhänger in der Hauptstadt Teheran das iranische Parlament und das Mausoleum des Revolutionsführers Ruhollah Chomeini angegriffen. Dabei kamen 18 Menschen ums Leben.