Acht Kinder in Afghanistan von Mörsergranate getötet

Tragischer Unfall in Afghanistan: Beim Spielen mit einer herumliegenden Mörsergranate sind im Nordwesten des Landes acht Kinder ums Leben gekommen. Sechs weitere Kinder seien durch den Blindgänger verletzt worden, sagten Verwandte der Opfer gestern der Nachrichtenagentur AFP.

Einige der Verletzten hätten Gliedmaßen verloren und befänden sich in einem lebensbedrohlichen Zustand im Krankenhaus. Die Kinder waren zwischen fünf und zwölf Jahre alt, vier der Todesopfer waren Geschwister.

Das Unglück ereignete sich am Freitag in der Provinz Faryab. „Sie haben eine nicht explodierte Mörsergranate gefunden und sie in die Nähe unseres Hauses getragen“, sagte Shukrullah, ein Onkel von vier der Todesopfer. „Sie wussten nicht, was es war und haben versucht, es zu öffnen, als es plötzlich explodierte.“ Ein Cousin von einigen der Kinder, Mohammed Alam, sagte, er habe eine „heftige Explosion“ gehört. „Ich rannte hin und sah die blutüberströmten Kinder.“

Behörden machen Taliban verantwortlich

Behördenvertreter machten die radikalislamischen Taliban verantwortlich und sprachen im Gegensatz zu den Verwandten von der Explosion einer Mine. Die Taliban hatten vergangene Woche das Dorf Koh-e-Sayed erobert, in dem die Kinder lebten. Laut einem Polizeisprecher platzierten sie eine Mine an einem Kontrollposten. Am Freitagnachmittag seien die Kinder dort vorbeigekommen und von der Mine getroffen worden.