Iran bestellt nach Anschlag drei europäische Diplomaten ein

Die iranische Regierung hat nach dem gestrigen Angriff auf eine Militärparade mit mindestens 29 Toten die Botschafter Dänemarks, der Niederlande sowie Großbritanniens einbestellt.

Teheran habe dagegen protestiert, dass die jeweiligen Länder „einige Mitglieder der Terrorgruppe beherbergen, die den terroristischen Anschlag begangen haben“, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur IRNA.

Iran kritisiert Europa

Der Iran hat den Westen zudem wegen seiner verhaltenen Reaktion auf den Anschlag kritisiert. „Wieso wird solchen Anschlägen in Europa so viel Aufmerksamkeit geschenkt, aber nicht anderswo“, fragte Außenamtssprecher Bahram Ghassemi laut Webportal des Ministeriums. Bei Terrorangriffen sollte es keinen Unterschied zwischen Ländern, Menschen und besonders den Opfern solcher Anschläge geben, sagte der Sprecher.

Österreichs Botschafter in Teheran, Stefan Scholz, brachte gestern laut iranischer Nachrichtenagentur IRNA Österreichs „tief empfundenes Beileid“ gegenüber den Familien der Opfer der „schrecklichen Terrorattacke in Ahwas“ zum Ausdruck.

Rouhani deutet Mitschuld der USA an

Präsident Hassan Rouhani hat auch indirekt den USA eine Mitschuld am Anschlag gegeben. „Die kleinen Marionettenstaaten in der Region werden unterstützt von Amerika, und die USA provozieren sie und geben ihnen die nötigen Ressourcen“, sagte Rouhani heute mit Blick auf die Golfstaaten. Ihnen warf er die Finanzierung und Bewaffnung der hinter dem Anschlag vermuteten Extremistengruppe vor.

Bei dem Angriff in der Stadt Ahwas im Südwesten des Landes waren mindestens 29 Menschen ums Leben gekommen. Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) bekannte sich zu dem Anschlag. Teheran machte für die Tat die USA mitverantwortlich.