Von Türkei gestützte Rebellen stimmen Pufferzone in Idlib zu

Das syrische Rebellenbündnis Nationale Befreiungsfront hat der Einigung auf eine militärische Pufferzone in der Region Idlib grundsätzlich zugestimmt. Die Aufständischen erklärten gestern, sie würden mit der Türkei – ihrem Verbündeten – uneingeschränkt zusammenarbeiten.

Ihre Waffen würden sie aber nicht abgeben. „Wir bleiben vorsichtig“, so die Rebellen. „Unser Finger wird am Abzug bleiben.“ Sie würden genau darauf achten, ob es zu einem Verrat an der Vereinbarung durch die syrische Führung oder deren Verbündeten Russland und Iran komme.

Eine islamische Extremistengruppe in Idlib hat den Plan indes abgelehnt. Die Huras al-Din rief andere Extremistengruppen zudem auf, ihre Attacken „gegen die Feinde der Religion“ zu intensivieren, „um deren Pläne zu durchkreuzen“.

Pufferzone soll Großoffensive verhindern

Die Türkei, die einige als moderat geltende Rebellengruppen in Syrien unterstützt, und Russland, das dort an der Seite der Regierungstruppen kämpft, hatten am Montag eine Vereinbarung für eine Pufferzone erzielt. Damit soll eine Großoffensive der syrischen Armee in dem Gebiet an der Grenze zur Türkei verhindert werden.

Die Vereinbarung sieht vor, dass unter der Aufsicht der beiden Länder schwere Waffen und „radikale“ Aufständische wie etwa Kämpfer der Hajat Tahrir al-Scham aus der Zone abgezogen werden. Wer als radikal gilt und wie die Zukunft der Opposition aussieht, bleibt unklar. Die Nationale Befreiungsfront wird von der Türkei als moderat eingestuft.

Islamistische Milizen und eineinhalb Mio. Flüchtlinge

Laut den Vereinten Nationen (UNO) wird Idlib von rund 10.000 Milizionären gehalten. Die meisten von ihnen haben sich islamistischen Gruppen angeschlossen. Die Islamisten haben ihre Position zu dem türkisch-russischen Abkommen noch nicht erklärt.

Nach UNO-Angaben leben in Idlib drei Millionen Menschen, darunter eineinhalb Millionen Binnenflüchtlinge, die vor den Truppen des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad in den Nordwesten ausgewichen sind. Die UNO hat wiederholt vor einer humanitären Katastrophe gewarnt, sollte es zum Sturm auf die Provinz kommen.