Comcast gewinnt Bieterschlacht um Bezahlsender Sky

In einer Bieterschlacht um den europäischen Bezahlsender Sky hat der US-Kabelgigant Comcast das Medienimperium 21st Century Fox von Rupert Murdoch ausgestochen. Zum Ende einer 24-stündigen Auktion machte Comcast mit 30,4 Milliarden Pfund (33,8 Mrd. Euro) das bessere Angebot, wie die für Fusionen zuständige britische Regulierungsbehörde gestern in London mitteilte. Das letzte Angebot von 21st Century Fox betrug laut Regulierungsbehörde 27,6 Mrd. Pfund. Die Übernahme könnte eine Neuordnung der globalen Medienlandschaft bedeuten.

Aktionäre müssen bis 11. Oktober zustimmen

Die Aktionäre müssen der Sky-Übernahme durch Comcast bis zum 11. Oktober zustimmen, darunter auch die Murdoch-Familie, die derzeit 39 Prozent des Kapitals von Sky hält und sich eigentlich die übrigen 61 Prozent sichern wollte.

Sky-Chef Jeremy Darroch rief die Anteilseigner dazu auf, dem Zusammenschluss zuzustimmen. Als künftiger Teil von Comcast könne Sky seine Position stärken und sein Wachstum fortsetzen, erklärte er. Das komme der Kundschaft wie der Mitarbeiterschaft zugute.

Heftige Bieterschlacht

Die Regulierungsbehörde hatte auf das seltene Mittel einer Auktion zurückgegriffen, weil die beiden US-Medienkolosse bis zum Ablauf der Frist kein endgültiges Angebot vorgelegt hatten. Auf der Zielgeraden erhöhten jedoch beide ihr Angebot deutlich. Die heftige Bieterschlacht hatte am Wochenende zahlreiche Anwälte und Banker in London in Atem gehalten.

Stimmen die Aktionäre zu, könnte Comcast sich ein Sprungbrett nach Europa verschaffen. Zu dem Kabel- und Mediengiganten gehören bereits die Universal Studios und die US-Fernsehsender NBC und CNBC.

Sky ist mit 23 Millionen Abonnentinnen und Abonnenten einer der größten europäischen Bezahlsender. Er ist in Deutschland, Großbritannien, Irland, Österreich und Italien unter anderem mit Live-Sportübertragungen, Spielfirmen und dem Nachrichtensender Sky News auf dem Markt und ist auch wegen seiner Übertragungsrechte für die englische Premier League begehrt.