„Aquarius“ rettete fast 50 Menschen – Zielhafen unklar

Das Rettungsschiff „Aquarius 2“ hat im Mittelmeer vor Libyen weitere Menschen in Seenot aufgenommen. Nach einem komplizierten Einsatz und nach Verhandlungen mit der libyschen Küstenwache seien gestern in internationalen Gewässern 47 Menschen an Bord gegangen, twitterte die Hilfsorganisation SOS Mediterranee.

Darunter seien 17 Minderjährige und eine Schwangere. Bereits vergangene Woche hatte das Rettungsschiff elf Migranten und Migrantinnen aufgenommen. Bisher ist allerdings unklar, wohin die „Aquarius“ fahren wird. Bekannt wurde zudem, dass Panama dem Schiff die Flagge entziehen will.

Salvini verärgert

Italiens rechter Innenminister Matteo Salvini erklärte, diejenigen anzeigen zu wollen, die illegale Einwanderung begünstigten. Er warf der NGO vor, nicht mit der libyschen Küstenwache kooperiert zu haben. „Für diese Herren (der NGO) bleiben die italienischen Häfen geschlossen“, sagte Salvini.

Er will, dass die libyschen Behörden die Rettungseinsätze übernehmen und die Menschen wieder zurück in das Bürgerkriegsland bringen. Hilfsorganisationen lehnen dies jedoch ab, weil vielen Menschen dort Folter droht. Salvini sagte, es seien weitere Boote mit etwa 100 Flüchtlingen an Bord von Schleppern aufs Meer geschickt worden. Als Grund dafür nannte er auch die Präsenz der „Aquarius“.