Neuer Vorwurf gegen US-Richterkandidaten Kavanaugh

Die Demokraten im US-Senat untersuchen einem Medienbericht zufolge einen neuen Vorwurf wegen sexuellen Fehlverhaltens gegen US-Richterkandidat Brett Kavanaugh.

Der Wunschkandidat von US-Präsident Donald Trump für das Höchstgericht habe sich während einer Feier an der Eliteuniversität Yale vor einer Frau entblößt und sie genötigt, seine Genitalien zu berühren, berichtete der „New Yorker“. Kavanaugh dementierte die neuen Anschuldigungen der heute 53-jährigen Deborah Ramirez.

Anhörung am Donnerstag

Der Kandidat für den vakanten Posten am obersten Gericht der USA sprach von einer „Schmutzkampagne, schlicht und einfach“. „Die Menschen, die mich damals kannten, wissen, dass das nicht passiert ist“, sagte er in einer vom „New Yorker“ veröffentlichten Stellungnahme.

Ramirez ist die zweite Frau, die Kavanaugh öffentlich einen sexuellen Übergriff vorwirft. Die Professorin Christine Blasey Ford wirft dem Juristen vor, er habe sie bei einer Party zu vergewaltigen versucht. Am Donnerstag soll sie vor dem Justizausschuss des US-Senats angehört werden.

„#MeToo“-Initiatorin schreibt Essay

Die US-Schauspielerin Alyssa Milano, die den Hashtag „#MeToo“ in die Schlagzeilen brachte, erklärte indes in einem Essay ausführlich, warum sie einen sexuellen Übergriff in Jugendjahren bis heute nicht angezeigt hat. „Opfer sexueller Attacken berichten darüber oft nicht, weil sie genau wissen, dass unsere Geschichten selten ernst genommen oder geglaubt werden“, schrieb Milano gestern im US-Portal „Vox“.

Das Justizsystem der USA sei in dieser Hinsicht „kaputt“. Milano reagierte auf Äußerungen von Trump vom Freitag. Er hatte Ford zuvor gefragt, warum sie damals keine Anzeige gegen Kavanaugh erstattet habe.