NGOs entsetzt über Vorgehen Panamas gegen „Aquarius“

Hilfsorganisationen auf dem Mittelmeer haben entsetzt auf Panamas Ankündigung reagiert, dem Rettungsschiff „Aquarius 2“ die Registrierung zu entziehen. „Die Ankündigung verurteilt Hunderte Männer, Frauen und Kinder, die verzweifelt versuchen, sich in Sicherheit zu bringen, zu einem nassen Grab“, schrieb Ärzte ohne Grenzen (MSF) auf Twitter.

Die Organisation SOS Mediterranee forderte die EU-Regierungen auf, zugunsten der „Aquarius“ zu intervenieren. Der italienische Innenminister Matteo Salvini bestritt, Druck auf Panama ausgeübt zu haben. „Ich kenne nicht einmal die Vorwahl von Panama“, schrieb er.

Schwangere an Bord

Die „Aquarius 2“ hatte gestern vor Libyen weitere Geflüchtete in Seenot aufgenommen. 47 Menschen seien an Bord gegangen, darunter 17 Minderjährige und eine Schwangere. Bereits vergangene Woche hatte das Rettungsschiff elf Migranten und Migrantinnen aufgenommen.

Bisher ist allerdings unklar, wohin das Schiff fahren wird. Die Schifffahrtsbehörde Panamas hatte mitgeteilt, den Prozess der Löschung der „Aquarius 2“, vormals „Aquarius“, aus dem Schifffahrtsregister des mittelamerikanischen Landes eingeleitet zu haben.