NGO: Bisher mehr als 500 Tote in Nicaragua

Die politische Krise in Nicaragua hat nach Angaben der Menschenrechtsorganisation ANPDH bisher 512 Menschen das Leben gekostet. Mehr als 4.000 weitere erlitten Verletzungen, 103 davon so schwere, dass sie langwierige Folgeschäden davontrugen, wie die Organisation heute auf Twitter mitteilte.

Zudem seien seit Beginn der gewalttätigen Auseinandersetzungen in dem mittelamerikanischen Land im April 1.428 Menschen verschwunden. Vom Großteil fehle jede Spur, hieß es seitens ANPDH.

ANPDH arbeitet im Exil

Der Leiter, Alvaro Leiva, und Angestellte der Nichtregierungsorganisation waren Anfang August wegen Bedrohungen nach Costa Rica geflohen. Seither arbeitet die Organisation im Exil weiter.

Nicaragua befindet sich in der schwersten Krise seit Jahrzehnten. Ausgelöst wurde diese durch eine geplante Sozialreform der Regierung unter dem autoritärem Präsidenten Daniel Ortega. Obwohl die Reform zurückgezogen wurde, protestierten die Menschen weiterhin für einen Rücktritt Ortegas. Die Lage eskalierte, als regierungsnahe Gruppen und Polizisten die Demonstrierenden angriffen. Die Regierung spricht bisher offiziell von 199 Toten.