Die EU dürfte noch vor Jahresende drei weitere Beitrittskapitel mit Serbien eröffnen, wie die regierungsnahe Tageszeitung „Vecernje novosti“ heute berichtete. Es dürfte sich um die Beitrittskapitel Finanzdienstleistungen, Wirtschafts- und Währungspolitik sowie Statistik handeln.
Österreich, das die Annäherung des Westbalkans an die EU zu einer der Prioritäten seines EU-Vorsitzes erklärt hat, will sich laut dem Blatt darum bemühen, dass Serbien einen wichtigen Schritt in Richtung EU macht. „Wir machen langsame Fortschritte, bei den Treffen der Arbeitsgruppe für die Erweiterung debattieren wir regelmäßig über Serbien, einige Staaten sind allerdings weiterhin der Ansicht, dass es nicht gelte, sich zu sehr zu beeilen“, wurde ein Spitzenfunktionär des EU-Rats von der Zeitung zitiert.
Schwieriges Kapitel Kosovo
Die EU hatte zuletzt im Juni zwei Beitrittskapitel mit Serbien eröffnet. Bisher wurden damit 14 der insgesamt 35 Verhandlungskapitel eröffnet, zwei mittlerweile vorübergehend auch geschlossen. Die EU-Kommission hatte Serbien im Februar einen Beitritt im Jahr 2025 in Aussicht gestellt, vorausgesetzt, es kommt zur Normalisierung der Beziehungen zwischen Belgrad und Prishtina (Kosovo) bzw. zu einem rechtlich bindenden Abkommen. Das für Serbien schwierigste Beitrittskapitel – 35 – betrifft gerade diese Beziehungen.