SPÖ berät über Klubführung

Der Parlamentsklub der SPÖ berät aktuell über seine künftige Führung nach dem Rückzug von Parteichef Christian Kern. Ob seine Nachfolgerin als Parteivorsitzende, Pamela Rendi-Wagner, schon heute die Fraktion übernimmt, war im Vorfeld ebenso offen wie das Schicksal des geschäftsführenden Klubobmanns Andreas Schieder.

Widerstand gegen Schieder-Ablöse

Dem Vernehmen nach will Rendi-Wagner den Klub künftig alleine führen. Einen geschäftsführenden Obmann gäbe es damit nicht mehr. Ob das ohne Widerstand geht, war fraglich. Ursprünglich soll Rendi-Wagner Thomas Drozda als Schieder-Nachfolger geplant haben.

Doch gegen eine Ablöse Schieders soll es Widerstand der Wiener SPÖ geben. So machte auch der Simmeringer SPÖ-Chef und Nationalratsabgeordnete Harald Troch vor der Sitzung klar, dass er gar nichts davon halte, Schieder abzulösen.

„Ich glaube nicht an Anführerin-Partei“

Die Fraktion werde von diesem sehr gut geführt. Den Klubchef zu bestellen sei außerdem Sache der Abgeordneten. Troch: „Ich glaube nicht an eine Anführerin-Partei.“ Die anderen zur Klubsitzung eintreffenden Mandatare äußerten sich zurückhaltend. Nur die frühere Bildungsministerin Sonja Hammerschmidt betonte, dass es jedem Chef obliege, sein Personal selbst auszusuchen. Hammerschmidt gilt als Vertraute Rendi-Wagners.

Zurückhaltung hatten sich die Gewerkschafter auferlegt. Bau/Holz-Chef Josef Muchitsch meinte etwa: „Ich höre jetzt, dann rede ich.“ Der ebenfalls als ambitioniert geltende ehemalige Verkehrsminister Jörg Leichtfried wiederum betonte, es sei an Rendi-Wagner, ihr Team zusammenzustellen.