„Don’t Smoke“: Experte schreibt offenen Brief an Kurz

Wenige Tage vor dem Start des „Don’t Smoke“-Volksbegehrens am 1. Oktober hat der australische Public-Health-Experte Michael Moore einen offenen Brief an Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) geschrieben. „Ihr Leadership wird zum Schutz der Jugend benötigt“, stellt er darin fest. Österreich habe bisher weder eine starke Reduktion der Raucherquoten noch effektiven Nichtraucherschutz geschafft.

„Als ehemaliger Präsident der Weltföderation der Vereinigungen für Öffentliche Gesundheit (Mai 2016 bis Mai 2018, Anm.) hatte ich das Privileg, viele Länder zu besuchen, welche die Raucherquoten stark reduziert haben und die Nichtraucher effektiv schützen. Österreich hat Gleiches bisher noch nicht erzielt. Im Rahmen eines Austauschprogramms für Studenten hatte ich das Glück, einen jungen Österreicher bei mir zu Hause aufnehmen zu können. Ich bin um seine Gesundheit, die Gesundheit seiner Geschwister, seiner Freunde und der übrigen Österreicher besorgt“, schrieb Moore in dem heute an Kurz gegangenen Schreiben.

Vorbild Australien

Der australische Experte zitiert internationale Zahlen und hat seinem Schreiben auch eine Grafik zur Entwicklung des Anteils der Rauchenden in Australien und in Österreich angefügt. „Die folgenden OECD-Daten zeigen die Raten der Menschen in unseren Staaten, die täglich rauchen (Ende 1970er Jahre bis 2015, Österreich und Australien, Anm.). Seit den 1970er Jahren ist die Zahl der Rauchenden in Österreich leicht gestiegen. Es gibt aber mittlerweile um zwei Drittel weniger Raucher und Raucherinnen in Australien.“

„Tabak ist das einzige Produkt, das bei entsprechendem Gebrauch zwei Drittel seiner regelmäßigen Konsumenten tötet. Die Hinweise dafür sind überwältigend und inkludierten eine Studie mit 200.000 Menschen, die 2014 in meinem Heimatland Australien durchgeführt worden ist. Es ist traurig, dass ein wunderbares Land wie Österreich weiterhin ein derart großes Tabakproblem hat. (…) Ich bitte Sie darum, Aktionen gegen den Tabak und gegen das Passivrauchen zu unternehmen. Es gibt nichts anderes, was in Österreich – genauso wie in Australien – wirksamer wäre zur Förderung von Gesundheit und der Verhinderung von Todesfällen und Krankheit.“