Chinesischer Zerstörer näherte sich „aggressiv“ US-Kriegsschiff

Im Südchinesischen Meer hat sich ein Zwischenfall zwischen einem US-Kriegsschiff und einem Kriegsschiff der chinesischen Marine ereignet. Der chinesische Zerstörer habe sich dem US-Zerstörer „USS Decatur“ mit „zunehmend aggressiven Manövern“ bis auf 45 Meter genähert, sagte ein Sprecher der US-Marine gestern (Ortszeit). Die „USS Decatur“ habe ihren Kurs ändern müssen, um eine Kollision zu verhindern.

Das US-Kriegsschiff befand sich zu dem Zeitpunkt zwölf Seemeilen von zwei Riffen der umstrittenen Spratly-Inseln entfernt. Zwölf Seemeilen gelten als die Grenze der Territorialgewässer vor einer Küste.

China: Ohne Erlaubnis eingedrungen

Das chinesische Verteidigungsministerium erklärte zu dem Vorfall, der US-Zerstörer sei „ohne Erlaubnis“ in das Gebiet eingedrungen und sei zum Verlassen der Region aufgefordert worden. Die USA würden immer wieder Kriegsschiffe in „Territorialgewässer nahe chinesischen Riffen oder Inseln im Südchinesischen Meer“ schicken und damit Chinas Souveränität und Sicherheit bedrohen.

China erhebt Anspruch auf einen Großteil des Südchinesischen Meeres, von dem auch Taiwan, die Philippinen, Brunei, Malaysia und Vietnam teilweise Gebiete für sich in Anspruch nehmen. Peking schüttete an den Spratly-Inseln in den vergangenen Jahren künstliche Inseln auf und errichtete Militärstützpunkte. Die USA schicken immer wieder Kriegsschiffe in die Region, um ihren Anspruch auf eine freie Durchfahrt zu untermauern.

Die Beziehungen zwischen China und den USA sind stark angespannt, seit US-Präsident Donald Trump im Amt ist. Er hat unter anderem Strafzölle auf eine Reihe chinesischer Produkte erhoben.