Vorwurf der Geldwäsche: 417 Haftbefehle in Türkei

In der Türkei sind die Behörden laut Medienberichten in einer landesweiten Großrazzia gegen Geldtransfers ins Ausland vorgegangen. Die Ermittlungsbehörden erließen 417 Haftbefehle wegen des Vorwurfs der Geldwäsche, wie der Sender CNN Turk heute berichtete. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Anadolu seien in 40 der 81 türkischen Provinzen rund 280 Menschen bereits festgenommen worden.

Ihnen werden unter anderem „Geldwäsche“ und „Terrorismusfinanzierung“ vorgeworfen. Seit Anfang 2017 sollen die Verdächtigen 2,5 Milliarden Lira (etwa 360 Millionen Euro) vor allem an in den USA lebende Iraner überwiesen haben.

Das Land leidet unter der drastischen Abwertung der Lira, die in diesem Jahr zum Dollar etwa 40 Prozent eingebüßt hat. Erdogans Darstellung zufolge steht dahinter ein gezielter Angriff auf die heimische Wirtschaft durch die USA. Im April warnte er seine Landsleute davor, ihr Vermögen in anderen Ländern in Sicherheit bringen zu wollen.