Fähre in Ostsee gestrandet: 335 Menschen an Bord

Eine Fähre des dänischen Betreibers DFDS ist heute in der Ostsee gestrandet. Entgegen ersten Meldungen gibt es laut DFDS „technische Probleme“ und kein Feuer an Bord. Die Situation sei unter Kontrolle. Die Fähre „Regina Seaways“ werde nun von einem Schlepper in den Hafen der litauischen Hafenstadt Klaipeda gezogen.

Seaways-Fähre Regina
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Nach Abgaben der Reederei entwickelte sich nach einem Maschinenschaden Rauch – einen Brand, wie zuvor berichtet, habe es nicht gegeben. Laut Reederei war das Schiff mit 294 Passagieren und 41 Besatzungsmitgliedern auf dem Weg von Kiel nach Klaipeda.

Der Vorfall geschah vor der Küste der russischen Exklave Kaliningrad. Das 2010 gebaute Schiff, das unter litauischer Flagge fährt, ist den Angaben zufolge noch etwa 110 Kilometer vor seinem Zielhafen entfernt. Das Ausmaß des Schadens sei noch unbekannt.

„Alle gesund und munter“

„Alle Menschen sind gesund und munter, sie sind alle auf dem Schiff, es gibt keine Panik, keine Verletzten“, sagte Eugenijus Valikovas von der Seenotrettungsleitstelle der litauischen Armee der Agentur BNS. Wie vorgeschrieben hätten sich die Passagiere an speziellen Punkten versammelt, um auf eine mögliche Rettungsaktion vorbereitet zu sein, teilte die Reederei weiter mit. Eine Evakuierung sei aber nicht nötig, die Situation sei unter Kontrolle. An Bord waren auch Autos und Lastwagen.

Russische Medien schrieben unter Berufung auf örtliche Behörden, dass vier bis fünf Meter hohe Wellen die Arbeiten erschwerten. Der Besatzung sei es gelungen, einen Dieselgenerator in Gang zu setzen, um die Räume in der Fähre zu lüften. Außerdem wollte die Crew versuchen, einen Motor zu starten, damit das Schiff nicht länger manövrierunfähig ist.

Der Einsatz wird nach Angaben der Seenotrettung von den russischen Behörden in Kaliningrad geleitet. Das benachbarte Litauen habe einen Helikopter und vier Armeeschiffe entsandt. Regierungschef Saulius Skvernelis habe angewiesen, alle notwendigen Kräfte einzubeziehen.