IS bekannte sich zu Anschlag auf Wahlkundgebung in Afghanistan

Knapp drei Wochen vor der Parlamentswahl in Afghanistan sind bei einem Attentat auf eine Wahlkampfveranstaltung heute mindestens 13 Menschen getötet worden. Die radikalislamische Miliz Islamischer Staat (IS) reklamierte den Selbstmordanschlag in der Provinz Nangarhar im Osten des Landes für sich. Ein Anhänger habe seine Sprengstoffweste gezündet und mindestens 35 Menschen mit in den Tod gerissen.

Das teilte der IS heute über sein Sprachrohr, die Nachrichtenagentur Amak, mit. Mehr als 50 Menschen seien verletzt worden. Die Regierung der Provinz Nangarhar sprach dagegen von mindestens 13 Toten und mehr als 30 Verletzten, darunter auch Kinder.

Die Zahl der Opfer könne noch steigen, hieß es. Nach Angaben eines Angehörigen des Provinzrats nahmen rund 250 Menschen an der Kundgebung teil. Er sprach von mindestens 30 Toten und Dutzenden Verletzten.

Parlamentswahl am 20. Oktober

In Afghanistan soll am 20. Oktober ein neues Parlament gewählt werden. Seit Freitag läuft der Wahlkampf. Die Parlamentswahl gilt als Probelauf für die Präsidentschaftswahl im kommenden Jahr. Sie ist auch ein Test, ob die Regierung die Sicherheit gewährleisten kann.

In Sicherheitskreisen war vor Anschlägen auf Wahlkundgebungen gewarnt worden. Der IS, der gegen die vom Westen unterstützte afghanische Regierung kämpft, hat sich bereits zu einer ganzen Reihe von Anschlägen in diesem Jahr in Nangarhar bekannt. Die Provinz liegt an der Grenze zu Pakistan.